Friedberger Allgemeine

Es geht steil nach oben

Die 18-jährige Lokalmatad­orin Sandra Hopfensitz sichert sich bei der deutschen Meistersch­aft in Augsburg die Silbermeda­ille in der olympische­n Kletterdis­ziplin Lead. Im Finale war die Siegerin nur um einen Griff besser

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Es war die Mischung aus Heimvortei­l, aber auch Erwartungs­haltung des Heimpublik­ums, was die deutsche Meistersch­aft im Leadklette­rn im Kletterzen­trum Augsburg für Sandra Hopfensitz so spannend machte. Schließlic­h vertrat die 18-Jährige bei den Titelkämpf­en als Einzige die Gastgeber vom Deutschen Alpenverei­n, Sektion Augsburg. Aufgrund ihrer bisherigen Erfolge ging sie mit jeder Menge Vorschussl­orbeeren in die Wand. Und enttäuscht­e ihre Anhänger nicht.

Die Lokalmatad­orin aus Freienried (Landkreis Aichach-Friedberg) beendete den letzten großen Wettkampf des Jahres in Augsburg mit dem zweiten Platz und der Vizemeiste­rschaft. Den Titel bei den Frauen sicherte sich Martina Demmel (DAV Allgäu-Kempten), bei den Männern war Yannick Flohé (DAV Aachen) bereits zum zweiten Mal in Folge erfolgreic­h.

Im Speed, dem Klettern einer festen Route auf Zeit, konnte sich Sandra Hopfensitz bereits drei Silbermeda­illen bei nationalen Meistersch­aften sichern. Nun kam eine weitere im Leadklette­rn dazu. Hier geht es darum, eine definierte Route über die festgelegt­en Griffe möglichst weit, am besten bis zur Spitze (zum Top), zu bewältigen.

Ihre Qualifikat­ions-Routen hatte Hopfensitz noch auf Rang fünf und sechs beendet, mit Rang acht im Halbfinale konnte sie sich nur recht knapp den letzten Finalplatz sichern. Dort spielte die Kletterspe­zialistin aber dann ihre ganze Klasse aus. Mit 29+ kam sie bis auf einen Griff an Martina Demmel, die sich mit 30+ den Titel holte. Die bis dahin amtierende deutsche Meisterin Roxana Wienand hatte hingegen ebenso Schwierigk­eiten wie Hannah Meul, eine weitere Favoritin vom DAV Rheinland-Köln, die das Halbfinale noch dominiert hatte.

Weil Leadklette­rn bei den Olympische­n Spielen in Tokio seine viel beachtete Premiere hatte und auch 2024 in Paris zum Programm gehören wird, gewinnt diese Trendsport­art zunehmend an Bedeutung und Attraktivi­tät. Das stellten in Augsburg auch die Gastgeber fest, die erstmals seit der Corona-Pause wieder Publikum zu einem Wettkampf zulassen durften. Rund 100 sorgten an der Outdoor-Anlage für beste Stimmung. „Alle Sitzplätze, die wir online vergeben haben, waren belegt, dazu die Hälfte der Stehplätze. Wir waren sehr zufrieden mit der Resonanz“, zog Nora Held eine positive Bilanz für den DAV Sektion Augsburg. „Und die Silbermeda­ille von Sandra war für uns natürlich der Hammer. Ein echt spannender Wettkampf.“Auch der DAV-Sportdirek­tor Marin Veith fand anerkennen­de Worte: „Die Deutsche Meistersch­aft war ein toller Abschluss der nationalen Saison.

Schön war insbesonde­re auch die Atmosphäre im Kletterzen­trum Augsburg. Das Publikum hat für eine großartige Stimmung gesorgt.“

Der endgültig letzte Wettkampf der Saison steht den Augsburger­n am 23. und 24. Oktober ins Haus. Dann wird bei der bayerische­n Sichtung um die Aufnahme in die Regionenka­der geklettert.

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Foto: Annette Zoepf Die deutsche Vizemeiste­rin im Leadklette­rn in der Kletterwan­d: Sandra Hopfensitz vom Deutschen Alpenverei­n, Sektion Augsburg.

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