Checker Tobi trägt vor der Kamera nie Bart
Normalerweise sieht man sie im Fernsehen, hier plaudern die vier aus dem Nähkästchen
Zusammengerechnet stehen sie schon seit mehr als 75 Jahren vor der Kamera: Tobi Krell (Checker Tobi), Malte Arkona, Juri Tetzlaff und Singa Gätgens moderieren einfach schon ewig im Fernsehen. Zwei von ihnen gehören sogar zum KiKA, seit es den KiKA überhaupt gibt. Im Interview erzählen die vier, was sich so verändert hat im Fernsehen. Und was sie an sich selbst nie verändern würden.
Ihr seid schon viele Jahre dabei. Wie hat sich der Job gewandelt? Juri Tetzlaff: Was man können muss, hat sich nicht grundlegend geändert. Als Kindermoderator muss man in sehr viele unterschiedliche Rollen reinschlüpfen, muss improvisieren können, muss spontan sein. Und das ist glaube ich immer so gewesen. Singa Gätgens: Wir haben allerdings schon viele Sachen miterlebt, die sich verändert haben. Es gab eine Zeit, in der die bewegte Kamera ein Stilmittel war. Da sind sie mit der Kamera um uns rumgelaufen, haben rangezoomt und wieder weg. Da ist mir ganz schwindelig geworden. Später hat man das wieder gelassen. Es hat sich auch technisch viel getan. Gerade jetzt in der Corona-Krise haben wir mit unserem Handy Sachen selbst gedreht, das wäre früher undenkbar gewesen!
Haben eure Zuschauerinnen und Zuschauer sich verändert?
Malte Arkona: Ja, total. Die Kinder, die jetzt ins Studio reinlaufen, haben ein Handy. Damit haben sie einen eigenen Fernsehsender in der Hosentasche und machen den halben Tag selber Programm. Unsere TV-Sendungen sind aber trotzdem interessant, weil sie gute und redaktionell geprüfte Inhalte haben und nicht in zehn Sekunden entstanden sind.
Juri Tetzlaff: Die sozialen Medien haben verändert, wie moderiert wird. Für Insta oder Facebook braucht man eine andere Ansprache, ganz persönlich. Und das färbt natürlich auch darauf ab, was man vor der Fernsehkamera macht. Früher war klar: Man hat diese Moderatorenrolle und die erfüllt man in einer Sendung. Und jetzt ist es so, dass die Zuschauer sich wünschen, mehr die Privatperson durchschimmern zu sehen. Mehr zu erleben, was die erlebt.
Muss man als Moderator oder Moderatorin immer gleich aussehen?
Tobi Krell: Ich darf keinen Bart tragen. Wenn ich drehe, dann rasiere ich mich. Das hat sich irgendjemand mal so ausgedacht. Vielleicht ist die Idee: Für die Kinder ist es wichtig, dass ich nicht aussehe wie deren Papa. Juri Tetzlaff: Es ist aber nicht so, dass irgendwo in einem großen Vertrag steht: Juri Tetzlaff hat die Frisur so und so zu tragen. Wir sind ein bestimmter Typ und bleiben so. Ich würde mir keine Glatze schneiden lassen oder einen Iro oder mich im Gesicht tätowieren lassen. Das macht man einfach nicht, aber das ist kein Verzicht, sondern das ist ganz klar.
Singa Gätgens: Wenn ich sagen würde, ich schneide mir die Haare ab und färbe sie mir dunkel, würden die Kinder mich nicht wiedererkennen. Das wäre für mich ein Tabu. Für mich ist es selbstverständlich, dass ich immer so aussehe, wie ich aussehe. Außerdem möchte ich gerne ein gutes Vorbild sein.