Friedberg fehlt am Ende die Kraft
Der TSV verliert sein Auswärtsspiel gegen den TSV Roßtal denkbar knapp mit 22:23. Bis zum Schluss bleibt die Partie sehr spannend
Friedberg Die Friedberger Handballer haben auch ihr zweites Spiel in der Saison verloren, wobei die Niederlage diesmal äußerst knapp war. Mit 22:23 hatten sie am Samstagabend das Nachsehen im Auswärtsspiel beim TSV Roßtal. In der Bayernliga konnten die Handballer eine Zweitoreführung in der Schlussviertelstunde nicht verteidigen.
Roßtal feierte am Samstag seine Premiere in der Bayernliga. Die Franken hatten ihre Mannschaft vor der durch die Corona-Pandemie abgebrochenen letzten Saison eigentlich schon zurückgezogen, durften aber nach einer Entscheidung des BHV doch in dieser Klasse antreten. In der voll besetzen Halle entwickelte sich eine hart geführte und sehr umkämpfte Begegnung, in der lange Zeit beide Teams ebenbürtig waren.
Friedberg konnte defensiv gut gegen den TSV arbeiten, die Abwehr hielt die Gegner gut in Schach. Vorne gab es vor allem über die beiden Halbspieler Fabian Abstreiter und Patrick Schupp Torgefahr. Dafür lief über die Außen und den Kreis nur wenig zusammen, die Herzogstädter bekamen von diesen Positionen kaum einmal Abschlüsse auf den Kasten, zudem war die Trefferquote auch noch miserabel.
All das führte zu einer sehr ausgeglichenen ersten Hälfte ohne große Höhepunkte. Das 10:10 war ein leistungsgerechter Pausenstand. Aber das Friedberger Team sollte mit Vorteilen in den zweiten Durchgang starten. Denn Schupp und Abstreiter bekam Roßtal in dieser Phase nicht in den Griff. Da die Herzogstädter Defensive weiterhin ausgezeichnet arbeitete, war Friedberg immer wieder einmal mit zwei bis drei Treffern vorne. Danach fehlte es dem TSV aber an der Konsequenz im Abschluss und auch an der offensiven Variabilität. Denn in der Folge stellte sich Roßtal immer besser auf das Angriffsspiel der Gäste ein, sodass Friedberg nie wegziehen konnte und für jedes Tor mehr und mehr arbeiten musste.
Das 19:17 nach 48 Minuten war die letzte Führung für die Herzogstädter mit mehr als einem Tor Unterschied. Dafür hatte der TSV hart gearbeitet, nur um nicht einmal 50 Sekunden später den Ausgleich zum 19:19 hinnehmen zu müssen. Eine Rote Karte für Daniel Okyere, der bei einem Gegenstoß zu spät kam und einen Roßtaler von hinten traf, machte die Angelegenheit nicht einfacher.
Nach dem 22:22 knapp zwei Minuten vor dem Ende fand der TSV in seinen letzten Angriffen nicht mehr die Lösungen für einen erfolgreichen Abschluss. Roßtal ging 70 Sekunden vor dem Ende erneut in Führung, und das sollte es gewesen sein. Friedberg schaffte den Ausgleich nicht mehr und musste mit dem 22:23-Endstand die zweite Saisonniederlage akzeptieren. Damit bleiben die Herzogstädter am Tabellenende der Staffel Nordwest in der Bayernliga.
Trainer Andreas Dittiger sah im Vergleich zur Vorwoche aber einige Verbesserungen: „Die Niederlage war sehr knapp und auch etwas unglücklich. Aber die Mannschaft hat auf die hohe Klatsche gegen Rimpar gut reagiert und tollen Einsatz gezeigt. Defensiv waren wir stark, wir haben alles gegeben, es aber auch nicht geschafft, den Sack zuzumachen in der Phase nach der Pause, als wir Vorteile hatten. In der packenden Schlussphase fehlte es uns dann im Angriff an klaren Abschlüssen, sonst wären wir sicher mit etwas Zählbarem zurückgekehrt.“Friedberg Altenweger; Karl; Okyere; Braun; Schiechtl (1); Geisreither (3); Link; Riesenberger (2); Schupp (5); Gaedt (1); Abstreiter (7/1); Schmid; Porterfield; Prechtl (3).