Das Internet ist weg
Warum sollte es Facebook anders gehen als uns allen?
Der sichtbare Beleg für die eigene Hilflosigkeit ist der gezogene Stecker. Millionen von Töchtern, Söhnen und Enkelkindern kennen diesen Moment, in dem nichts anderes mehr übrig bleibt. Es ist der letzte, der radikalste Schritt am Ende eines langen gemeinsamen Weges, der mit einem aufgeregten Anruf begonnen hatte: Das Internet ist weg.
Leuchtet denn am Router ein rotes Lämpchen? Moment, mal. Ja, da blinkt was, ist das schlimm? Nein, keine Sorge. Zeigt es denn sonst irgendetwas an? Nein, da steht nur: Zwei Anrufe in Abwesenheit. Am Telefon? Ja. Aber telefonieren kannst du doch, oder? Ja, aber das Internet ist weg. Ok, das hat aber nichts mit dem Telefon zu tun. Gut, aber am Telefon blinkt auch was. Das ignorieren wir jetzt einfach. Kannst du mal nach dem kleinen weißen Kästchen unter dem Schreibtisch schauen? Ja, da ist eins. Und blinkt da ein Licht? Ja, da steht Power. Ok, dann hat der Router zumindest schon mal Strom, das ist gut. Aber das Internet ist weg. Ja, schon klar. Funktioniert denn das WLAN? Was? Das Internet per Funk. Ach so. Wie finde ich das raus? Hast du denn auf dem Handy Internetempfang. Nein, mein Problem ist doch der Computer. Der hat kein Internet. Hast du den schon mal runtergefahren? Ja, vorgestern. Ok, fahr ihn mal jetzt runter und wieder hoch. Moment. (...) Jetzt ist er wieder an. Leuchtet am Router ein Lämpchen bei WLAN? Da steht Power und da leuchtet ein Lämpchen. Kannst du das kleine weiße Kästchen mal ausschalten? Wie geht das? Ähm. Zieh doch einfach mal den Stecker aus der Steckdose ... Jeder, der diese Gespräche kennt, dürfte nun mit den Facebook-Technikerinnen und -Technikern gefühlt haben. Das soziale Netzwerk war stundenlang offline (das Internet war quasi weg). Und schuld daran war angeblich: ein Router. Warum das trotzdem nicht ganz so banal ist, wie es klingt, lesen Sie in der