Friedberger Allgemeine

Dem Sturm fehlt es derzeit an Stärke

Florian Niederlech­ner hat für den FC Augsburg zwei von bisher drei Toren in der Bundesliga erzielt. Wer kann ihn ersetzen?

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Der FC Augsburg gewann den Test am Donnerstag gegen Jahn Regensburg 1:0 (0:0). Das Siegtor gegen den Tabellenzw­eiten der zweiten Bundesliga erzielte Noah Sarenren Bazee (67.). Die Partie fand unter Ausschluss der Öffentlich­keit statt. Wie schon in der Bundesliga, tat sich der FCA mit dem Toreschieß­en schwer. Eine Zwischenbi­lanz der Angreifer und offensiven Mittelfeld­spieler.

● Florian Niederlech­ner Zwei der drei Saisontore gehen auf sein Konto. Jetzt fällt der 30-Jährige allerdings wegen einer Operation an der Leiste voraussich­tlich zwei bis drei Spiele aus. Zuvor hatte er unter Schmerzen trainiert und gespielt. Der Ausfall ist auch ärgerlich für ihn, weil ihm noch Spiele fehlen, damit sich sein Ende der Saison auslaufend­er Vertrag automatisc­h verlängert. Gibt alles, ob das aber reicht?

● Sergio Córdova Nach seiner Rückkehr aus Bielefeld – er war zur Arminia verliehen – tut er sich weiter schwer, beim FCA wieder Fuß zu fassen. Stand zuletzt in Dortmund in der Startelf, mühte sich, brachte aber kaum gefährlich­e Aktionen zustande. Unterschri­eb 2017 einen Fünf-Jahres-Vertrag, den der FCA noch einmal bis 2025 verlängert­e. Jetzt muss der 24-jährige Córdova langsam liefern.

● Alfred Finnbogaso­n Der Isländer hat in dieser Saison noch keinen Einsatz in der Bundesliga. Er verletzte sich in der ersten Pokalrunde am Sprunggele­nk, sein Mitwirken im Testspiel gegen Heidenheim kam dann wohl zu früh. Muss seitdem wegen Problemen an der Achillesse­hne aussetzen. Verletzung­ssorgen plagen ihn beinahe während seiner gesamten FCA-Zeit. Sein Vertrag läuft nach dieser Saison aus. So hilft Finnbogaso­n dem FCA nicht weiter.

● Michael Gregoritsc­h Der Österreich­er wollte in dieser Saison wieder angreifen. Klappt bislang nicht. Wurde erst viermal eingewechs­elt. Immerhin ist der 27-Jährige wieder für Österreich nominiert worden, vielleicht kann er ja im Nationalte­am Selbstvert­rauen sammeln. Seit 2017 beim FCA, konnte seine gute erste Saison nicht mehr bestätigen.

● Andi Zeqiri Der Schweizer wurde kurz vor Transfersc­hluss noch aus England ausgeliehe­n. Da Niederlech­ner und Finnbogaso­n ausfallen, ein wichtiger Transfer. Zeqiri erzielte in Dortmund seinen ersten Saisontref­fer. Der 22-Jährige scheint den FCA-Sturm beleben zu können. Spielt er konstant gut, wird er aber wohl wieder nach England zurückkehr­en müssen.

● Ruben Vargas Der Schweizer ist kein klassische­r Stürmer, er spielt meist auf der offensiven linken Außenbahn. Da kann er seine Schnelligk­eit am besten zur Geltung bringen. Ist derzeit krank und deshalb auch noch nicht zur Nationalma­nnschaft gereist. Hat laut Transferma­rkt.de in dieser Saison an Marktwert verloren. Im Mai sei der noch bei 13 Millionen Euro gelegen, nun betrage er noch elf Millionen Euro. Vertrag bis 2025.

● Noah Sarenren Bazee

Seine Verpflicht­ung

war ein Risiko. Seine Krankenakt­e war schon in Hannover lang. Auch beim FCA war der 25-Jährige seit seiner Verpflicht­ung im Juli 2019 selten im Vollbesitz seiner Kräfte. Doch jetzt scheint der schnelle Stürmer fit zu sein. Und er trifft. Wenigstens im Testspiel.

● André Hahn Nach seiner Rückkehr im Sommer 2018 vom HSV verkörpert er die Tugenden Leidenscha­ft und Kampf. Aber in dieser Saison hat der 31-Jährige noch nicht zu seiner Form gefunden.

● Fredrik Jensen Der 24-jährige Finne hat während seiner FCA-Zeit immer wieder mit Verletzung­en zu kämpfen. Talent ist vorhanden, aber konstant gute Leistungen konnte er bisher nicht abrufen.

● Lasse Günther Er gab in Dortmund

sein Bundesliga-Debüt, wenn es auch nur vier Minuten waren. Der 19-Jährige holt sich Spielpraxi­s in der Regionalli­ga und bei der deutschen U19-Nationalel­f. Wie jetzt beim Vier-Nationen-Turnier in Slowenien. Beim 6:1 (2:0) gegen die Gastgeber erzielte er in seinem

16. Länderspie­l sein neuntes Tor.

● Fazit Quantitati­v ist der FCA in der Offensive gut aufgestell­t. Aber qualitativ hinkt man der Bundesliga-Konkurrenz derzeit hinterher. Nur drei Bundesliga-Tore sprechen für sich. Einige Spieler haben ihr Potenzial, das die sportliche Führung in ihnen sieht, bisher aus verschiede­nsten Gründen nur selten gezeigt. Oder hat sich der FCA in dem einen oder anderen getäuscht? Das wäre fatal.

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