Formel1Star für Tempolimit
Motorsport Vettel wirbt für angemessene Geschwindigkeit auf deutschen Autobahnen. Strafversetzung für Lewis Hamilton
Istanbul Es liegt ja mal grundsätzlich im Wesen eines Rennfahrers, schnell unterwegs sein zu wollen. Diese Leidenschaft mag sich in etlichen Jahren bei Ferrari vielleicht etwas abschwächen, Sebastian Vettel hat dennoch noch großen Gefallen am schnellen Autofahren. Aber bitte eben auf einer Rennstrecke, wie er vor dem Großen Preis der Türkei am Sonntag (14 Uhr) in Istanbul sagte. Vettel hat leicht reden. Er lebt in der Schweiz, wo auf der Autobahn nicht schneller als 120 Stundenkilometer gefahren werden darf.
Vettel hat sich in den vergangenen Wochen verstärkt zu Themen außerhalb des Rennsports geäußert. So auch in der Türkei. Ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen könne er sich gut vorstellen. „Es gibt meiner Meinung nach auf deutschen Straßen noch viele Tote, weil es kein Tempolimit gibt. Ich fühle mich jedenfalls nicht meiner persönlichen Freiheit beraubt, wenn ich in Länder komme, die bereits ein Tempolimit haben“, sagte er. Auf der Rennstrecke dagegen möchte er nach wie vor schnell unterwegs sein. In seinem Aston Martin gelingt ihm das in dieser Saison nicht immer nach Wunsch. Am Freitag in den beiden Trainingseinheiten auf der Rennstrecke in Istanbul belegte er die Plätze 13 am Vormittag und 16 am Nachmittag. Das entspricht nicht seinen Erwartungen.
Schnellster Pilot am Freitag war Lewis Hamilton, dessen Titelkampf gegen Max Verstappen allerdings durch eine Strafversetzung beeinflusst wird. Da Mercedes an Hamiltons Wagen den Motor tauschen muss, wird er zehn Plätze hinter seinem eigentlichen Qualifikationsergebnis starten. Es ist Hamiltons vierter Motor in dieser Saison, erlaubt ist nur ein Einsatz von drei.
Die Folge ist nun die Strafversetzung. Verstappen hatte dieses Problem vor zwei Wochen in Russland, als er wegen eines Motorenwechsels sogar von ganz hinten starten musste. Der Niederländer kämpfte sich allerdings auf Rang zwei nach vorne. Hamilton wird ähnliches am Sonntag im Sinn haben. Zumal er das Training am Freitag klar dominierte. Zweitschnellster war Verstappen, der allerdings schon 0,425 Sekunden langsamer war. In der Formel 1 ist das eine ganze Menge.