Brenner fährt in der Mannschaft mit Zukunft
Radsport Kurzfristig wird er von seinem Rennstall DSM für die Sizilien-Rundfahrt nominiert. Das junge Team überzeugt
Im schnelllebigen Profi-Radrennsport sollte man als Angestellter eines Rennstalles nicht länger als ein paar Tage im Voraus Termine ausmachen. So mussten Marco Brenner (Team DSM) und Georg Zimmermann (Intermarché-Wanty-Gobert) kurzfristig ihre Pläne umwerfen und für ihre Teams bei diversen Rennen an den Start gehen.
Brenner war von der Teamleitung erst für den Ein-Tages-Klassiker Mailand-Turin am 6. Oktober eingeteilt gewesen. Doch dann durfte er vom 28. September bis 1. Oktober noch bei der Sizilien-Rundfahrt mit vier Etappen an den Start gehen. „Es waren eigentlich zwei andere Fahrer eingeplant. Einer wurde krank, der andere kurzfristig ausgetauscht. So wurden Chris Hamilton und ich nachnominiert und so eine Art Future-Team gebildet, das irgendwann auch mal bei größeren Rundfahrten an den Start gehen kann. Und es lief richtig gut“, erzählte der 19-jährige Brenner.
Tymen Arensman (21/Niederlande), Romain Bardet (30/Frankreich), Andreas Leknessund (21/Norwegen), Floiran Stork (23/Deutschland), Kevin Vermarke (20/USA), Hamilton(25/Australien) und Brenner selbst präsentierten sich als Einheit, fuhren taktisch klug und zeigten so, dass die Team-Führung zukünftig verstärkt auf sie bauen kann. Bardet wurde im Gesamtklassement, das Vincenzo Nibali (Trek-Segafredo) für sich entschied, Fünfter, Arensman Siebter. Brenner selbst landete auf Platz 49. Trotzdem war er mit seiner Leistung zufrieden: „Die ersten beiden Tage waren Sprintetappen, wo wir Bardet immer schön positionieren sollten, was uns gut gelang. Am dritten Tag hatte ich keine guten Beine, aber am vierten Tag war ich im ganzen Rennen in der Spitzengruppe mit dabei und wurde am Ende 24.“Was Brenner freute: „Wir sind als Team echt gut und clever gefahren. Das hat echt Spaß gemacht“
Bei Mailand-Turin wartete dann wieder die karge Helfersarbeit, am Ende wurde er 83. „Ich habe am Ende noch versucht, ein Loch zur Spitzengruppe zuzufahren, danach war ich platt“, erzählt Brenner. Er wurde 83., Teamkollege Michael Storer (Australien) 15.. „In der entscheidenden Phase waren wir nicht in Position und damit nicht ganz vorne dabei.“Marco Brenner hat jetzt erst einmal vier Wochen Regenerationspause.
Georg Zimmermann ist noch nicht soweit. Auch nach der Tour de Suisse, der Tour de France, der Polen- und Deutschlandrundfahrt und anderen Rennen hat er noch nicht genug. So bringt der 23-jährige Neusässer auch in dieser Woche in seiner „italienischen Woche“ein strammes Programm hinter sich. Kurzfristig absolvierte er noch die Ein-Tages-Rennen Tre Valli Varesine und Gran Piemonte, bei beiden Rennen erreichte er nicht das Ziel, ehe er am Samstag noch einmal bei dem WorldTour-Tagesrennen Lombardei gefordert ist.