Friedberger Allgemeine

Brenner fährt in der Mannschaft mit Zukunft

Radsport Kurzfristi­g wird er von seinem Rennstall DSM für die Sizilien-Rundfahrt nominiert. Das junge Team überzeugt

- VON ROBERT GÖTZ

Im schnellleb­igen Profi-Radrennspo­rt sollte man als Angestellt­er eines Rennstalle­s nicht länger als ein paar Tage im Voraus Termine ausmachen. So mussten Marco Brenner (Team DSM) und Georg Zimmermann (Intermarch­é-Wanty-Gobert) kurzfristi­g ihre Pläne umwerfen und für ihre Teams bei diversen Rennen an den Start gehen.

Brenner war von der Teamleitun­g erst für den Ein-Tages-Klassiker Mailand-Turin am 6. Oktober eingeteilt gewesen. Doch dann durfte er vom 28. September bis 1. Oktober noch bei der Sizilien-Rundfahrt mit vier Etappen an den Start gehen. „Es waren eigentlich zwei andere Fahrer eingeplant. Einer wurde krank, der andere kurzfristi­g ausgetausc­ht. So wurden Chris Hamilton und ich nachnomini­ert und so eine Art Future-Team gebildet, das irgendwann auch mal bei größeren Rundfahrte­n an den Start gehen kann. Und es lief richtig gut“, erzählte der 19-jährige Brenner.

Tymen Arensman (21/Niederland­e), Romain Bardet (30/Frankreich), Andreas Leknessund (21/Norwegen), Floiran Stork (23/Deutschlan­d), Kevin Vermarke (20/USA), Hamilton(25/Australien) und Brenner selbst präsentier­ten sich als Einheit, fuhren taktisch klug und zeigten so, dass die Team-Führung zukünftig verstärkt auf sie bauen kann. Bardet wurde im Gesamtklas­sement, das Vincenzo Nibali (Trek-Segafredo) für sich entschied, Fünfter, Arensman Siebter. Brenner selbst landete auf Platz 49. Trotzdem war er mit seiner Leistung zufrieden: „Die ersten beiden Tage waren Sprintetap­pen, wo wir Bardet immer schön positionie­ren sollten, was uns gut gelang. Am dritten Tag hatte ich keine guten Beine, aber am vierten Tag war ich im ganzen Rennen in der Spitzengru­ppe mit dabei und wurde am Ende 24.“Was Brenner freute: „Wir sind als Team echt gut und clever gefahren. Das hat echt Spaß gemacht“

Bei Mailand-Turin wartete dann wieder die karge Helfersarb­eit, am Ende wurde er 83. „Ich habe am Ende noch versucht, ein Loch zur Spitzengru­ppe zuzufahren, danach war ich platt“, erzählt Brenner. Er wurde 83., Teamkolleg­e Michael Storer (Australien) 15.. „In der entscheide­nden Phase waren wir nicht in Position und damit nicht ganz vorne dabei.“Marco Brenner hat jetzt erst einmal vier Wochen Regenerati­onspause.

Georg Zimmermann ist noch nicht soweit. Auch nach der Tour de Suisse, der Tour de France, der Polen- und Deutschlan­drundfahrt und anderen Rennen hat er noch nicht genug. So bringt der 23-jährige Neusässer auch in dieser Woche in seiner „italienisc­hen Woche“ein strammes Programm hinter sich. Kurzfristi­g absolviert­e er noch die Ein-Tages-Rennen Tre Valli Varesine und Gran Piemonte, bei beiden Rennen erreichte er nicht das Ziel, ehe er am Samstag noch einmal bei dem WorldTour-Tagesrenne­n Lombardei gefordert ist.

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Foto: Roth Marco Brenner leistete auf Sizilien viel Führungsar­beit.

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