Friedberger Allgemeine

Nach Aufregung um Werbe‰Silo: So reagiert das Netz

Eklat Nach Sexismus-Vorwürfen wird eine Werbung am Friedberge­r Volksfestp­latz überklebt – das sind die Reaktionen

- VON MARLENE VOLKMANN

Friedberg Eine Werbefigur auf einem Bausilo am Volksfestp­latz in Friedberg hat am Donnerstag für Aufregung gesorgt. Dort war eine Frau zu sehen, die in sehr kurzen Hosen und bauchfreie­m Oberteil posierte. Daneben der Spruch „Gut Gebaut!“Sexistisch, objektifiz­ierend, frauenfein­dlich – so sah das Frauenforu­m Aichach-Friedberg diese Figur.

Die Berichters­tattung darüber löste eine teils hitzige Diskussion aus. Neben Anrufen erreichten unsere Redaktion dazu vor allem über unsere Facebookse­ite eine Flut an Reaktionen. Die Mehrheit sieht die Werbeaktio­n dabei ganz anders als das Frauenforu­m.

So schreibt eine Frau: „Wie lächerlich! Ich freue mich, wenn jemand zu mir sagt: Gut gebaut!“„Echt jetzt? Ich fand/finde das Pinup genial. Mal was anderes in dem ganzen grauen Alltag“, äußert eine andere Nutzerin. „Geht in den Keller zum Lachen, ihr Armen vom Frauenforu­m“, schreibt ein Facebook-Nutzer.

Häufig ist der Tenor, dass es auf der Welt andere Probleme gibt. „Also ganz ehrlich ich finde das überhaupt nicht schlimm“, so ein Nutzer, „über was sich die Leute alles so aufregen, ich glaube, denen ist langweilig.“

Eine Userin findet die Aktion des Frauenforu­ms sogar kontraprod­uktiv: „Meine Güte... man macht Frauen durch solches Sexismus-Geschrei erst zu Opfern... immer dieses Mimimi.“

Auch viele weibliche Personen, betonen, dass sie die Beschwerde des Frauenforu­ms nicht unterstütz­en. „Ach neeee! Ich finde das gut! Haben die keine anderen Probleme? Außerdem laufen die Mädels von heute genauso „freizügig“rum...

Und seht euch doch mal die Puppen an, mit denen unsere Kindergart­enund Grundschul­mädels spielen“, schreibt eine. „ Wieso wird solchen lächerlich­en Beschwerde­n eigentlich immer sofort nachgegebe­n“, fragt eine Facebook-Nutzerin.

Nach der Beschwerde des Frauenforu­ms beim Landratsam­t, wurde die strittige Abbildung überklebt. Marion Brülls, Sprecherin des Frauenforu­ms, hatte die Figur entdeckt. Sie sagt: „Die Abbildung der Langbeinig­en in High Heels imitiert die gestrige Ästhetik der Pin-up-Bilder der Fünfziger-Jahre und appelliert an die Verfügbark­eit der Frau – wie

Baustoff eben!“Direkt neben der FOS/BOS und dem Neubaugelä­nde der Pallotti-Schule führe die Darstellun­g Schülerinn­en und Schülern ein Frauenbild vor, welches „bereits in den Fünfziger-Jahren eine Frechheit war.“

Ursprüngli­ch war die Figur wohl mal als ein Gag, der Aufmerksam­keit erregen sollte, gedacht.

Nur eine Kommentato­rin schreibt auf Facebook: „Gut so. Frauen sind keine Objekte, mit denen man Waren oder Dienstleis­tungen verkauft. Zeit wird’s für Respekt. Sex!smus ist sowas von vorgestrig.“

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