Friedberger Allgemeine

Wünsche von Friedbergs Jugend nehmen Fahrt auf

Workshop Kinder und Teenager erklären dem Stadtrat, wie das neue Jugendzent­rum aussehen könnte. Und sie haben noch einige weitere Ideen – zum Beispiel einen Mountainbi­ke-Trail im Derchinger Forst

- VON MARLENE VOLKMANN

Friedberg 658 Personen nahmen an der Jugendumfr­age der Stadt und des Jugendrate­s teil. Im Anschluss wurden die Ergebnisse in einem Workshop ausgewerte­t. In der Mensa der Grund- und Mittelschu­le präsentier­ten junge Leute nun ihre Vorschläge dem Stadtrat.

● Jugendzent­rum Das größte Thema ist das mittelfris­tig geplante neue Jugendzent­rum, für das es eine ganze Reihe von Ideen gibt. Das sind ein Garten mit Gemüsebeet, mehr Toiletten eine modernere Ausstattun­g und Wände, die dynamisch gestaltet werden können. Außerdem wünschen sie sich einen Ruheraum und einen Arbeitsrau­m mit Computern oder Laptops. Mindestens einmal die Woche möchten die Jugendlich­en etwas länger bleiben können. Einen Raum sollen außerdem junge Menschen mieten können. Wichtig sei, das Jugendzent­rum zu bewerben, eine Idee ist ein Kalender für Schulen.

Anhand einer selbst gemalten Skizze verdeutlic­hten die Jugendlich­en, wie so ein Juze konkret aussehen könnte. Außen ist ihnen Platz für Aktivitäte­n wichtig und sie hätten gerne eine Feuerstell­e oder einen Grill. Hochbeete für Obst und Gemüse, das man dann gemeinsam zubereiten kann, sind ein weiterer Wunsch. Genauso eine überdachte Terrasse und Bäume. Im Keller stellen sich die Jugendlich­en Musikraum, Waschraum und Sanitäranl­agen vor. In der Küche soll es einen Bar- oder Thekenbere­ich geben.

Wichtig war es ihnen, flexible Gruppenräu­me zu haben, die flexibel gestaltbar sind. Das Zentrum sollte mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln gut erreichbar oder nah genug an den Schulen sein.

Stadtrat Hubert Nießner (ÖDP) fragte, ob auch ein Juze in einem Stadtteil möglich wäre. Das können sich die Jugendlich­en nur schlecht vorstellen, denn in der Kernstadt könne man direkt nach der Schule ins Juze gehen.

● Mountainbi­ke‰Trail Außer um das Juze ging es noch um weitere Themen: Im Derchinger Forst etwas für die sportliche Betätigung zu machen, haben sich zwei Buben überlegt. Sie haben die Idee entwickelt, dort Trails genannte Strecken für Mountainbi­kes einzuricht­en. Derzeit ist Mountainbi­ken dort verboten. Der Förster habe deswegen schon Bäume auf illegal angelegte Strecken gelegt. Man könnte ein Grundstück pachten, einen Verein gründen und die Jugendlich­en kümmern sich dann um die Erhaltung ihrer Fahrstreck­en, so ihre Idee.

Stadträtin Marion Brülls (Grüne) sagte: „Ich finde es gut, wenn man das machen würde, wo es möglich ist.“Sie lobte, dass die Jugendlich­en vorausscha­uen auch Probleme wie den Versicheru­ngsschutz mit der Vereinsgrü­ndung aus dem Weg geräumt haben. Wolfgang Rockelmann (Parteifrei­e Bürger) bat die Jugendlich­en, einen Übersichts­plan zu machen, auf dem man sehen kann, wo das Gelände liegt, sodass man es sich vorstellen könne.

● ÖPNV Wichtig waren den Jungen auch bessere ÖPNV-Verbindung­en. Denn abends kommt man nur schlecht in ihre Friedberge­r Stadtteile. Ihr Vorschlag war, das AnrufSamme­l-Taxi bekannter zu machen und es besser zu organisier­en. Auch hier gab es viel Zustimmung aus dem Rat. Marion Brülls riet ihnen, sich an der Bürgerbefr­agung zum Nahverkehr nächstes Jahr zu beteiligen.

● Parcours in Friedberg‰West Im Stadtteil Friedberg-West soll sich nach Meinung der Jugendlich­en ebenfalls etwas ändern: Es sollte einen Pump Track geben, eine Art Parcours für alle möglichen Fahrzeuge. Dort können kleine Kinder fahren, genauso wie ältere - das war den Kindern besonders wichtig. Viele Kinder und Jugendlich­e wünschen sich, so das Ergebnis des Workshops, einen Treffpunkt im Freien. Allerdings sei der Skateplatz am Steirer Berg nicht geeignet für Fahrräder, zu voll und die älteren Jugendlich­en sind nicht begeistert, wenn jemand dort fährt. Außerdem ließen manche Eltern ihre Kinder nicht alleine dorthin. Daher stellen die beiden sich einen Track an der AIC 25 vor.

Sie haben beobachtet, dass der Bolzplatz dort selten benutzt wird, und schlagen vor, ihn zu verkleiner­n oder umzubauen. Der Platz ist in der Nähe des P&R-Parkplatze­s und daher gut erreichbar. Der Platz ist gleichzeit­ig weit von Häusern entfernt. Die Vorstellen­den sagten, dass sich viele in der Umfrage einen sportliche­n Aufenthalt­sort gewünscht haben. Außerdem spricht ein Pump Track Friedberg und Umgebung an.

 ?? Foto: Sebastian Schieck (Symbolbild) ?? Mit dem Mountainbi­ke durch den Wald brettern und das ohne Verbote oder Ärger mit dem Förster. Das ist einer der Wünsche von den Jugendlich­en in Friedberg, die sie vor dem Stadtrat vorgetrage­n haben.
Foto: Sebastian Schieck (Symbolbild) Mit dem Mountainbi­ke durch den Wald brettern und das ohne Verbote oder Ärger mit dem Förster. Das ist einer der Wünsche von den Jugendlich­en in Friedberg, die sie vor dem Stadtrat vorgetrage­n haben.

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