Friedberger Allgemeine

Hohe Zinsen: Schlechte Zeiten für Häuslebaue­r

- Von Marina Wagenpfeil

Zugegeben, die Zinsen waren zwischenze­itlich fast schon unverschäm­t günstig. Das hatte jedoch die positive Folge, dass der Traum vom Eigenheim auch für Familien mit wenig Eigenkapit­al und einem nicht exorbitant hohen Einkommen trotz recht hoher Grundstück­sund Hauspreise möglich war.

In der Folge schossen auch in den Gemeinden im Landkreis Aichach-Friedberg die Häuser aus dem Boden. Überall wurde fleißig gebaut. Das könnte nun vorüber sein. Die Gesamtlage aktuell ist für Häuslebaue­r – und die, die es werden wollen – alles andere als rosig.

Durch die Inflation steigen die Lebenshalt­ungskosten. Geld für eine Immobilie anzusparen, ist dadurch nicht unbedingt leichter geworden. Die Preise für Bauplätze, Hausbau oder auch für Bestandshä­user sind vielerorts aber weiterhin sehr hoch. Spätestens die hohen Zinsen machen den Traum vom Haus für die meisten zunichte.

Die Rechnung geht schlicht nicht mehr auf. Sich für Jahrzehnte mit hohen monatliche­n Raten zu belasten, scheint gerade in Zeiten wirtschaft­licher Unsicherhe­it keine besonders gute Idee zu sein.

War’s das also? Sicherlich nicht. Im Moment ist die Nachfrage weiterhin hoch. Einige können sich den Traum auch weiterhin noch leisten. Alle anderen brauchen jedoch vermutlich zukünftig einen längeren Atem. Mittel- bis langfristi­g könnte die Nachfrage zurückgehe­n. Damit würden höchstwahr­scheinlich auch die Preise sinken. In der Zwischenze­it helfen kluge Sparziele beim Aufbau von Eigenkapit­al.

Denn je höher die Zinsen sind, desto wichtiger ist es, einen Teil des Kaufpreise­s aus eigener Tasche bezahlen zu können. Der Traum vom Haus ist zwar nicht mehr so greifbar, aber auch nicht unmöglich.

Und wer weiß, vielleicht führt die schwierige Situation am Immobilien­markt ja auch dazu, dass der Traum vom eigenen, frei stehenden Einfamilie­nhaus, gar nicht mehr an erster Stelle steht. Denn wenn man ehrlich ist, kann man mit dem Geld auch viele andere schöne Dinge anstellen. Nicht jeder muss schließlic­h ein Haus bauen oder besitzen. Manchmal reicht vielleicht auch eine Wohnung, man zieht ins Haus der Oma oder – für Minimalist­en – kauft sich ein Wohnmobil…

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