Hohe Zinsen: Schlechte Zeiten für Häuslebauer
Zugegeben, die Zinsen waren zwischenzeitlich fast schon unverschämt günstig. Das hatte jedoch die positive Folge, dass der Traum vom Eigenheim auch für Familien mit wenig Eigenkapital und einem nicht exorbitant hohen Einkommen trotz recht hoher Grundstücksund Hauspreise möglich war.
In der Folge schossen auch in den Gemeinden im Landkreis Aichach-Friedberg die Häuser aus dem Boden. Überall wurde fleißig gebaut. Das könnte nun vorüber sein. Die Gesamtlage aktuell ist für Häuslebauer – und die, die es werden wollen – alles andere als rosig.
Durch die Inflation steigen die Lebenshaltungskosten. Geld für eine Immobilie anzusparen, ist dadurch nicht unbedingt leichter geworden. Die Preise für Bauplätze, Hausbau oder auch für Bestandshäuser sind vielerorts aber weiterhin sehr hoch. Spätestens die hohen Zinsen machen den Traum vom Haus für die meisten zunichte.
Die Rechnung geht schlicht nicht mehr auf. Sich für Jahrzehnte mit hohen monatlichen Raten zu belasten, scheint gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit keine besonders gute Idee zu sein.
War’s das also? Sicherlich nicht. Im Moment ist die Nachfrage weiterhin hoch. Einige können sich den Traum auch weiterhin noch leisten. Alle anderen brauchen jedoch vermutlich zukünftig einen längeren Atem. Mittel- bis langfristig könnte die Nachfrage zurückgehen. Damit würden höchstwahrscheinlich auch die Preise sinken. In der Zwischenzeit helfen kluge Sparziele beim Aufbau von Eigenkapital.
Denn je höher die Zinsen sind, desto wichtiger ist es, einen Teil des Kaufpreises aus eigener Tasche bezahlen zu können. Der Traum vom Haus ist zwar nicht mehr so greifbar, aber auch nicht unmöglich.
Und wer weiß, vielleicht führt die schwierige Situation am Immobilienmarkt ja auch dazu, dass der Traum vom eigenen, frei stehenden Einfamilienhaus, gar nicht mehr an erster Stelle steht. Denn wenn man ehrlich ist, kann man mit dem Geld auch viele andere schöne Dinge anstellen. Nicht jeder muss schließlich ein Haus bauen oder besitzen. Manchmal reicht vielleicht auch eine Wohnung, man zieht ins Haus der Oma oder – für Minimalisten – kauft sich ein Wohnmobil…