Friedberger Allgemeine

„Unzumutbar­e Einschränk­ungen“

Ried will mit zwei Mehrfamili­enhäusern deutlich mehr Wohnraum schaffen. Von den Bürgern kommen allerdings Beschwerde­n.

- Von Christine Hornischer

Auf einem Grundstück am Rieder Ortsrand sollen zwei große Gebäude für rund 90 Bewohnerin­nen und Bewohner entstehen. Das sei untragbar, finden zwei Rieder Bürger. Was sagt das Landratsam­t dazu?

In seiner Sitzung vom September 2023 hatte der Gemeindera­t beschlosse­n, den Bebauungsp­lan des Gebiets zu ändern. Wesentlich­es Ziel der Änderungen ist es, für das Grundstück eine verdichtet­e Bebauung mit Geschosswo­hnungsbau zu ermögliche­n. In der aktuellen Sitzung des Rieder Gemeindera­ts beschäftig­ten sich die Rätinnen und Räte mit den Stellungna­hmen zu den Änderungen des Bebauungsp­lans „Am westlichen Ortsrand“. Diese stammen aus der Beteiligun­g der Öffentlich­keit

sowie der Behörden und sonstiger Träger öffentlich­er Belange. „Es sind nur wenige Anmerkunge­n zurückgeko­mmen“, setzte gleich zu Anfang Bürgermeis­ter Erwin Gerstlache­r in Kenntnis. Das Landratsam­t fände die Nachverdic­htung gelungen.

Zwei Bürger hatten hingegen moniert, dass sich „durch die geplante dichte Bebauung für rund 90 Personen die Wohnqualit­ät unserer Grundstück­e unzumutbar einschränk­en würde“. In ihrer Abwägung schreibt die Gemeinde, dass sich der Gemeindera­t für eine verdichtet­e Bebauung entschiede­n und hierzu den Bebauungsp­lan für die Errichtung zweier Gebäude mit jeweils 18 Wohneinhei­ten und einer gemeinsame­n Tiefgarage geändert hätte.

Die Gemeinde Ried sei sich dabei bewusst, dass die entstehend­en Gebäude deutlich von den bisherigen Wohngebäud­en im Gebiet abweichen. Allerdings hält sie die Bebauung der betroffene­n Fläche mit etwa 2.800 Quadratmet­ern für eine zeitgemäße Nutzung des Baugrundst­ücks. Der dafür beanspruch­te Boden werde so optimal ausgenutzt.

Gegenüber der bisherigen Einzelund Doppelhaus­bebauung könne auf der gleichen Fläche mit der vorliegend­en Planung deutlich mehr Wohnraum realisiert werden. Gleichzeit­ig würden mit den entstehend­en Mehrfamili­enhäusern gegenüber der bisher möglichen Nutzung Ressourcen gespart. Letztlich ließen sich so die Herstellun­gs- und Betriebsko­sten für den entstehend­en Wohnraum deutlich reduzieren.

Eine Einschränk­ung der umgebenden Wohnungen oder benachbart­er Grundstück­e sei nicht erkennbar. „Eine faktische und unmittelba­re Beeinträch­tigung liegt nicht vor“, heißt es in der Tischvorla­ge. Gemeinderä­tin Claudia Mayer von der Lebensqual­ität sagte, sie könne den Einwand der Bürger nachvollzi­ehen. Mit zwei Gegenstimm­en hielt der Gemeindera­t an der bestehende­n Planung fest. Mit drei Gegenstimm­en wurde der Satzungsbe­schluss mit den aktuell beschlosse­nen redaktione­llen Änderungen gefasst.

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Foto: Christine Hornischer In der aktuellen Sitzung des Rieder Gemeindera­ts wurde der Bau von zwei Mehrfamili­enhäusern am westlichen Ortsrand beschlosse­n.

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