Parken bei Herrgottsruh bleibt schwierig
Die Parkzeit vor dem Friedberger Friedhof ist mittlerweile auf drei Stunden begrenzt. Trotzdem suchen Trauergäste oft vergeblich einen Parkplatz. Was könnte helfen?
Höchstparkdauer drei Stunden: Seit einiger Zeit machen Schilder am Parkplatz vor dem Herrgottsruh-Friedhof auf die begrenzte Parkdauer aufmerksam. Die Maßnahme war eine Reaktion auf die häufigen Beschwerden der Trauergäste und Friedhofsbesucher. Vor allem vormittags war es nahezu unmöglich, einen Parkplatz zu finden. Doch das Problem ist nicht gelöst. Jakob Eichele hat von seinem Blumenladen gegenüber der Kirche das Geschehen im Blick und auch Wallfahrtsdirektor Pater Hans-Joachim Winkens ist viel vor Ort. Beide plädieren für weitere Maßnahmen.
„Beschwerden gab es einige“, erzählt Eichele. Der Gärtnermeister ist auch seit Langem Stadtrat in Friedberg. Dort wurde eine begrenzte Parkdauer von drei Stunden auf dem kleinen Parkplatz südlich der Kirche beantragt und im Juni letzten Jahres in die Tat umgesetzt. Dadurch soll verhindert werden, dass Schülerinnen und Schüler des nahen Schulzentrums während des gesamten Schultags auf der Fläche parken.
„Ich würde das jederzeit wieder machen, das war auf jeden Fall die richtige Entscheidung“, sagt Eichele. Doch damit sei das grundsätzliche Problem nicht gelöst. Denn die Zahl der erwachsenen auswärtigen Schülerinnen und Schüler der FOS/ BOS, die einen Parkplatz brauchen, sei stark gewachsen. Die Freien Wähler haben daher beantragt, im
Zuge der Neubebauung auf dem Gelände der früheren Vinzenz-PallottiSchule den Bau einer Parkgarage zu prüfen. Das soll den Parkdruck in dem Viertel senken. Bauherrin wird allerdings nicht die Stadt sein, sondern die Wohnbau-Gesellschaft des Landkreises. Der Friedberger Stadtrat stimmte kürzlich zu, die Idee beim Landkreis vorzubringen.
Wallfahrtsdirektor Pater HansJoachim Winkens ist sieben Tage die Woche vor Ort und viel im Austausch mit Menschen, die Kirche oder Friedhof besuchen. „Während der Schulzeit ist meistens alles besetzt. Da wird dann schon etwas wilder geparkt“, sagt er. Vor allem an Tagen von größeren Gottesdiensten oder Beerdigungen seien nicht genug Parkplätze vorhanden.
„Es kommen auch viele auswärtige Besucher oder Musiker mit Instrumenten, die unbedingt einen Parkplatz in der Nähe brauchen“, erklärt Winkens. Vor allem für ältere Menschen seien Parkplätze direkt an der Kirche dringend notwendig. Er kritisiert auch die geringe Anzahl an Behindertenparkplätzen. „Da haben wir nur einen. Gerade für ältere Menschen mit Rollator oder Rollstuhl ist das nicht genug.“
Seitens der Stadt Friedberg erläutert Pressesprecher Frank Büschel, Ziel der begrenzten Parkzeit sei es, Fluktuation auf dem Parkplatz zu ermöglichen, sodass nicht alle 60 Parkplätze lange Phasen belegt sind. Diese Regelung wird durch die kommunale Verkehrsüberwachung kontrolliert. Dadurch habe sich die Parksituation gerade für Friedhofsbesucher merklich verbessert und es gebe deutlich weniger Beschwerden. Mehr Parkplätze oder andere Regelungen wie kostenpflichtiges Parken seien aktuell nicht geplant.