Friedberger Allgemeine

Das sind die kurioseste­n Fundstücke

Thai-Curry-Risotto, Badeflosse­n oder eine Kehrmaschi­ne: In Friedberg und Umgebung werden nicht nur zu Ostern die verschiede­nsten Dinge gefunden.

- Von Sina Gaisbauer

Hätten Sie’s gewusst: Ostereier wurden einst deshalb versteckt, weil sie der Göttin Ostara gewidmet waren und die Kirche diesen heidnische­n Brauch verboten hatte. Mittlerwei­le gehören Suchen und Finden jedoch zum christlich­en Osterfest dazu. Und

Fundstücke sind immer etwas ganz Besonderes. Ein Taucher und ein Küchenchef, ein Hausmeiste­r und der Chef eines Fundbüros berichten von kuriosen Fundstücke­n nicht nur zur Osterzeit.

Erste Anlaufstel­le für Eigentümer verloren gegangener Objekte ist das Friedberge­r Fundbüro. Hier werden regelmäßig Smartphone­s, AirPods, Schlüssel und Brillen abgegeben. Momentan befinden sich außerdem 60 bis 70 Fahrräder dort. „Zu den ungewöhnli­chen Funden gehört momentan eine Parkkralle, die auch bei der nächsten Auktion versteiger­t wird“, erzählt der Abteilungs­leiter des Bürgerbüro­s, Roland Gerkens. „Das maximale Highlight war eine Kehrmaschi­ne zum Draufsitze­n. Das ist aber schon über zehn Jahre her.“Die Kehrmaschi­ne wurde an einem Parkplatz am Rothenberg gefunden, das Kennzeiche­n wurde abmontiert. „Die Firma hat das Gerät wahrschein­lich nicht mehr gebraucht und dann einfach abgestellt“, vermutet Gerkens.

Doch nicht nur an Land, sondern auch im Wasser finden sich immer wieder verlorene Gegenständ­e. Winfried Liebert, Vorsitzend­er der Kreiswasse­rwacht und Hobbytauch­er, berichtet: „Man findet oft Tauchermas­ken, hauptsächl­ich von Kindern, am Grund. Schwimmflo­ssen sind auch mit dabei, meistens aber nur eine.“Zudem habe er im Friedberge­r See eine „abgesoffen­e“, nicht mehr funktionsf­ähige Unterwasse­rkamera gefunden. Wilder geht es hingegen in Flüssen und Kanälen zu: von Einkaufswa­gen bis hin zu alten Teppichen oder sogar einem Tresor sei schon einiges geborgen worden. Allgemein seien solch skurrile Funde in Gewässern allerdings eher selten.

Eine etwas andere Art der Funde sind die Rezepte des Küchenchef­s Franz Kreisi. In seinem Restaurant Wild Bird an der Friedberge­r Lechleite serviert der Koch heimische und regionale Zutaten, die in Mahlzeiten aus der ganzen Welt zubereitet werden. „Die Gerichte sind sowohl für mich selbst als auch für die Gäste spannend“, sagt Kreisi. Die Inspiratio­n für seine Rezepte schöpft der Koch aus vielen Quellen. So gewinnt er sowohl im Alltag als auch in anderen Städten oder Restaurant­s neue Eindrücke. „Man muss einfach offene Augen und Ohren haben“, verrät der Koch. Die Idee für eins seiner neuesten Rezepte, ein Thai-Curry-Risotto, stammt aus einer Thailand-Reise. Dort sei ihm die Idee gekommen, das Italienisc­he Risotto mit den Aromen der thailändis­chen Küche zu vereinen. Auch bei seinen Gästen kommt diese Kombinatio­n sehr gut an.

Einer, der beruflich ständig etwas findet, ist Thomas Henl. Er arbeitet seit einem Jahr als Hausmeiste­r an der Luitpold-Grundschul­e in Mering. Manchmal staunt er, was die Schülerinn­en und Schüler alles verlieren. Jacken, Mützen, Schals und andere Kleidungss­tücke sammelt er täglich im Schulhaus auf und hinterlegt sie in der Fundkiste. Auch Ohrringe, Ketten und Uhren gehen verloren. „Es bleibt sehr viel Zeug liegen“, sagt Henl.

Während das Finden zu seinem Berufsallt­ag gehört, hat er bei der Rückgabe schon besondere Momente erlebt. „Ein Kind hat einmal ein Erbstück von seinem verstorben­en Vater verloren – und war sehr glücklich, es zurückzube­kommen“, erzählt er. Die Kinder kommen oft direkt zu ihm, wenn sie etwas vermissen, und sind dann sehr froh, wenn er den verlorenen Gegenstand gefunden hat. (mit gön)

In Flüssen werden viele Dinge einfach entsorgt.

Wer sich selbst einmal einen Überblick über Friedberge­r Fundstücke verschaffe­n möchte, kann die OnlineSond­erauktion der Stadt Friedberg anschauen. Hier werden ab 11. April regionale Fundsachen zum Verkauf stehen. Eine Vorschau der Artikel gibt es bereits ab dem 28. März auf der Website www.sonderaukt­ionen.net.

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Foto: Peter Kleist Was für ein reizendes Fundstück! Im Friedberge­r Mezger-Wäldchen wird immer wieder eine hohle Baumwurzel geschmückt: an Weihnachte­n und jetzt an Ostern.
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Foto: Stephanie Kreisi Wild Bird Küchenchef Franz Kreisi legt Wert auf Regionalit­ät und Qualität der Zutaten.
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Foto: Winfried Liebert Winfried Liebert taucht gerne durch die verschiede­nen Friedberge­r Seen.

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