Großprojekte bestimmen das Prittrichinger Haushaltsjahr
Der Grunderwerb für die Ausweisung von Baugebieten macht heuer und in den kommenden Jahren den größten Posten bei den Investitionen der Gemeinde aus.
In Prittriching ist man mit der Haushalts- und Finanzlage zufrieden. Das Gesamtvolumen des Haushalts beläuft sich auf rund 12,2 Millionen Euro. Aus Sicht des Kämmerers Michael Haslauer sind die Finanzen der Gemeinde nach wie vor solide. Aus dem Vorjahr konnte demnach wieder ein ausreichender Überschuss erwirtschaftet werden. Der Gemeinderat stimmte den Planungen für das laufende Jahr zu.
Aus dem Verwaltungshaushalt (rund 6,5 Millionen Euro) lässt sich jedoch, wie bereits 2023, keine ausreichende Zuführung zum Vermögenshaushalt erwirtschaften, um die Mindestzuführung und damit eine ordentliche Tilgung der Kredite leisten zu können. So lag das Rechnungsergebnis 2023 mit knapp 400.000 Euro rund eine Million Euro unter dem Vorjahresergebnis. Die Gründe seien etwa die gestiegenen Energie- und Personalkosten und die Erhöhung der Kreisumlage. Erfreulich seien weiterhin die Gewerbesteuereinnahmen. Diese werden heuer wohl bei 1,4 Millionen Euro liegen.
Nennenswerte Investitionen im Vermögenshaushalt sind bereits begonnene Projekte wie der Kindergartenneubau, die Freibadsanierung, der Wasserleitungsringschluss mit Scheuring und die Sanierung der Abwasserbeseitigung. Einen weiteren großen Posten macht der Grunderwerb für das Mischgebiet Au und die Baugebiete Bachanger II in Winkl sowie „St. Jakob-Straße“aus. Hierfür wird für 2024 mit einem Investitionsvolumen von rund 1,77 Millionen Euro gerechnet (2025: 2,45 Millionen Euro; 2026: 1,14 Millionen Euro).
Für den Ausbau der offenen Ganztagsschule wird in diesem Jahr mit den Planungen begonnen. In den Jahren 2025 und 2026 sind dafür insgesamt 300.000 Euro vorgesehen. Für die Sanierung der Frauenkirche wird in diesem Jahr ein Zuschuss von 135.000 Euro bereitgestellt. Für einen Kindergartenneubau sind in diesem Jahr 500.000 Euro, 2025 4,3 Millionen Euro und 2026 2,2 Millionen Euro eingestellt. Mögliche Zuweisungen sind 2025 und 2026 vorgesehen, die sich nach derzeitigem Stand auf rund zwei Millionen Euro belaufen. Der Turnverein Prittriching soll für den Bau der dritten Turnhalle in diesem Jahr die dritte Rate über 240.000 Euro erhalten.
Für eine grundlegende Sanierung des Warmfreibads sind 2024 und 2025 jeweils weitere 500.000 Euro veranschlagt. Die Sanierung ist in der Finanzplanung bis 2027 mit weiteren rund 6,5 Millionen Euro berücksichtigt. Die Höhe der staatlichen Zuschüsse kann erst nach Abschluss der Planungsphase und der Einreichung weiterer Förderanträge geklärt werden. Aufgrund des hohen Investitionsvolumens sei die Umsetzung einer Freibadsanierung erst nach dem Abschluss des Kindergartenneubaus möglich. Beim Kanal sind größere Investitionen, ähnlich wie beim Straßenbau, erst im Zuge der Baugebietserschließungen geplant.
Aufgrund der hohen Investitionen im Jahr 2024 wird mit einer
Kreditaufnahme von zwei Millionen Euro geplant. Das Investitionsvolumen wächst im kommenden Jahr auf über elf Millionen Euro an. 2026 beträgt es immer noch 8,8 Millionen Euro. Bei planmäßiger Umsetzung aller Maßnahmen sind daher auch 2025 Darlehen nötig. Hier sind im kommenden Jahr sechs Millionen Euro vorgesehen. Inwieweit diese jedoch tatsächlich zum Tragen kommen, müsse im Zuge der Haushaltsaufstellung 2025 neu bewertet und eingehend geprüft werden, hieß es in der Haushaltssitzung. Der Schuldenstand beträgt aktuell rund drei Millionen Euro. Durch den Verkauf von Baugrundstücken, Baugebieten und Zuweisungen für die beiden Großprojekte Kindergartenneubau und Freibad werde es wohl erst zum Ende des Finanzplanungszeitraums 2026 bis 2027 zu einer spürbaren finanziellen Entlastung kommen, prognostiziert der Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft.