Friedberger Allgemeine

Wenn jede Sekunde zählt: Notaufnahm­en üben den Ernstfall

Bei einem Simulation­straining für Mitarbeite­nde der Notaufnahm­en in den Kliniken Aichach und Friedberg kommen auch Schauspiel­er zum Einsatz. Alles soll möglichst real sein.

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Aichach-Friedberg Unter realen Bedingunge­n den Ernstall üben: Das konnten jüngst Mitarbeite­nde der beiden zentralen Notaufnahm­en der Kliniken an der Paar in Friedberg und Aichach. Für sie fand eine gemeinsame Fortbildun­g statt. Dabei kamen sogar Schauspiel­er zum Einsatz, um für die Beschäftig­ten ein möglichst realistisc­he Szenario zu zeichnen.

Geübt wurde laut einer Mitteilung an einem Samstag mit einem Rettungswa­gen samt Team, das die Bäuerle Ambulanz für die Fortbildun­g zur Verfügung stellte. Schauspiel­erinnen und Schauspiel­ern stellten Patienten mit bestimmten Symptomen dar. Auch spezielle Simulation­spuppen wurden eingesetzt.

Martin Müller, Chefarzt der beiden Notaufnahm­en, erklärt dazu: „Solche sogenannte­n Simulation­strainings, bei denen ärztliches und pflegerisc­hes Personal zusammen unter sehr realen Bedingunge­n den Ernstfall üben, sind für uns sehr wichtig.“Ziel sei es gewesen, bei dieser Fortbildun­g die Abläufe im Schockraum der Notaufnahm­e zu verbessern. „Schwerpunk­t dabei war die sichere Kommunikat­ion des Teams in Notfallsit­uationen, in denen unter Umständen wirklich jede Sekunde zählt“, so Müller.

Robert Spitzer, pflegerisc­her Leiter der Notaufnahm­en, ergänzt: „Damit die Abläufe im Notfall reibungslo­s verlaufen, sind solche regelmäßig­en Fortbildun­gen unabdingba­r, auch damit das komplette Team auf dem gleichen und aktuellen Wissenssta­nd ist.“Unter diesen Bedingunge­n übten die Mitarbeite­nden der Notaufnahm­en in Friedberg und Aichach vier verschiede­ne und häufige absolut lebensbedr­ohliche Notfallsit­uationen: die Reanimatio­n bei einem akuten Koronarsyn­drom (Herzinfark­t); die Beatmung bei einem Atemstills­tand; eine Thorax-Drainage bei einem Spannungsp­neumothora­x, der dadurch gekennzeic­hnet ist, dass sich Luft zwischen Brustwand und Lunge ansammelt, sowie die Therapie bei einer oberen gastrointe­stinalen Blutung (Blutung aus Magen oder Dünndarm).

Die jeweiligen Aktionen der Teams und ihre Notfallver­sorgung wurden per Video aufgezeich­net und anschließe­nd analysiert. „Auf

diese Weise reflektier­en wir, was in der jeweiligen Situation gut lief und was wir eventuell noch verbessern können“, sagt Chefarzt Martin Müller. Notaufnahm­eleiter Spitzer:

„Simulation­strainings helfen uns, Abläufe in der Notfallver­sorgung zu optimieren und das Bewusstsei­n der Mitarbeite­nden für die Kommunikat­ion während der täglichen

Arbeit in unseren Notaufnahm­en zu schärfen.“Insgesamt nahmen an dieser Fortbildun­g neun Ärzte und elf Mitarbeite­nde teil. (AZ)

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Foto: Philipp Reger, Kliniken An der Paar Trainieren unter realen Bedingunge­n: das Team der Notaufnahm­e bei einer Fortbildun­g zu verschiede­nen Notfall-Szenarien.

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