Wieder im Gleichschritt
Fußball-Nachlese: Der BC Rinnenthal marschiert Richtung Titel. Dafür gibt es mehrere Gründe. Der SC Griesbeckerzell ist das Team der Stunde und träumt vom Klassenerhalt. Der Spieler des Spieltags wollte seine Karriere schon beenden.
Landkreis Aichach-Friedberg In der vergangenen Spielzeit marschierten der BC Rinnenthal und der SC Griesbeckerzell Kopf an Kopf in der Kreisliga Ost vorneweg. Am Ende holten sich die Zeller den Titel und der BCR scheiterte in der Relegation. In der kommenden Saison könnten die Kontrahenten wieder aufeinandertreffen, auch weil beide gerade einen Lauf haben. Die Trainer verraten, woher der Erfolg kommt.
Für Rinnenthals Spielertrainer Maximilian Merwald gibt es gleich mehrere Gründe. „Natürlich gehst du ganz anders in die Spiele, wenn es läuft. Das Selbstvertrauen ist da und du denkst gar nicht ans Verlieren“, so der Mittelfeldstratege, der sein Team aber auch weiter sieht als in der vergangenen Saison. „Da wollten wir zu viel und waren zu ungeduldig. Wir sind ab und zu ins offene Messer gelaufen, weil wir unbedingt gewinnen wollten. Manchmal reicht aber auch ein Remis. Ich bin ehrlich, manchmal darf es auch ein dreckiger Sieg sein, schön kannst du ein anderes Mal spielen“, betont Merwald im Hinblick auf die kommenden Spiele. Denn diese haben vorentscheidenden Charakter.
Rinnenthal trifft zunächst im Stadtderby auf den TSV Friedberg, danach warten mit dem BC Aichach und dem FC Affing zwei direkte Konkurrenten um den Titel. „Danach sind wir schlauer. Wir müssen punkten, die anderen gewinnen. Der Druck liegt also beim Gegner. Wir können auch mal abwarten und schauen, was passiert. Das war letztes Jahr anders.“Eine Kostprobe der neuen Rinnenthaler Stärke gab es am Samstag beim Gastspiel in Stätzling. In die Kabinen ging es torlos, was Merwald aber nicht in Hektik verfallen ließ. „Wir haben den Jungs gesagt, dass die gut genug sind, um in 45 Minuten den Sieg zu holen“, so Merwald, der aber auch einen bestimmten Grund für die neue Gelassenheit nennt: Spielertrainer Manuel Utz,
der bereits 32 Mal getroffen hat. In diesem Kalenderjahr schoss er in jedem Pflichtspiel mindestens ein Tor. Nur dreimal ging er überhaupt leer aus in dieser Spielzeit. „Mit Utzi im Team weißt du, dass du eigentlich immer ein Tor schießt. Er kann auch in einem schlechten Spiel aus einer ungefährlichen Situation Gefahr erzeugen. Das hilft uns, defensiv besser zu stehen und nicht immer nur Vollgas nach vorne zu gehen.“Dennoch hat der BCR mit 72 Toren die beste Offensive der Liga, mit 29 Gegentreffern aber auch die zweitbeste Defensive, nur der Tabellenzweite BC Aichach (27) und die SpVgg Joshofen-Bergheim (23) haben weniger kassiert.
Auch der SC Griesbeckerzell
zeigte sich zuletzt defensiv deutlich verbessert. In den vergangenen fünf Partien spielte der SCG dreimal zu null und ist nach fünf Siegen in Folge plötzlich über dem Strich. „Vor ein paar Wochen waren wir schon weg und jetzt sagen alle, dass wir gerettet sind. Das geht mir aber zu einfach. Im Moment spielen wir sehr gut, hauen uns rein und haben aber auch das Spielglück“, so Spielertrainer Matthias Kefer. So auch beim 1:0-Erfolg gegen den TSV Meitingen. „Das war kein gutes Spiel, für beide ging es um viel. Keiner wollte einen Fehler machen. Dennoch haben wir vor allem körperlich stark dagegengehalten und verdient gewonnen“, so Kefer, der vor allem Rückkehrer Tobias Wiesmüller,
der im Winter aus Aindling kam, lobt. „Er trägt defensiv zur Stabilität bei und ist sehr wichtig für uns“, so Kefer über den Linksverteidiger. Und noch etwas hebt Kefer hervor: „Wir haben im Winter an unserer Fitness gearbeitet und das hat sich ausgezahlt.“Dennoch sieht der Coach noch einen weiten Weg vor seinem Team. „Wir dürfen nicht nachlassen. Hätten wir in der Hinrunde mehr Punkte geholt, könnten wir uns zurücklehnen, aber so brauchen wir noch einige Punkte.“
Der Spieler des Spieltags kommt ebenfalls aus Griesbeckerzell. Torhüter Stefan Kopp hielt erneut seinen Kasten sauber. Das ist umso erstaunlicher, da der Routinier nach einer Meniskusverletzung
seine Karriere eigentlich schon beendet hatte. Doch aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Stammkeeper Florian Hering sprang Kopp ein. Eigentlich war Peter Bauer als Ersatz eingeplant, doch der Neuzugang zog sich gleich im zweiten Spiel eine Muskelverletzung zu. „Er steigt diese Woche wieder ins Training ein. Stefan hat das richtig gut gemacht. Er gibt uns Sicherheit“, so Kefer. Die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer kamen übrigens zu einer Partie in der Kreisklasse. Rund 300 Fans wollten das Derby zwischen dem TSV Kühbach und dem TSV Inchenhofen sehen. 200 waren es beim Kreisliga-Duell zwischen dem SSV Alsmoos-Petersdorf und dem TSV Pöttmes.