STAUDEN SIND DIE STARS
In Schleswig-Holstein beeindruckt der Garten von Maria und Erich Luer mit einem üppigen Stauden- und Gräsersortiment.
Maria und Erich Luer haben sich in Schleswig-Holstein den Traum vom Staudenparadies erfüllt.
Indianernesseln (vorne) haben attraktive, fedrige Blüten. Sie blühen je nach Sorte bis weit in den Herbst.
Maria und Erich Luer sind die guten Geister, die den „Garten der Horizonte“erschaffen haben. Der Garten mit privater Schauanlage befindet sich in der Nähe von Hamburg in der Ortschaft Heidgraben. Umgeben von Bäumen und Sträuchern ist er bestens in die Holsteiner Knicklandschaft eingebettet. Als Knicks bezeichnet man die Wege und Wallhecken, welche die Raps- und Getreideäcker unterteilen. Schon immer haben sich die Luers für Pflanzenstauden begeistert, doch erst, als ihre Kinder „aus dem Gröbsten heraus waren“, nahmen sie den Ausbau ihres Staudengartens beherzt in Angriff.
Heute ist der 8500 Quadratmeter große Garten im Landkreis Pinneberg ein Stauden-Eldorado und eine Begegnungsstätte für Gartenfreunde. Die Eheleute sehen ihren Garten nicht nur als Ort der Inspiration und Information, sondern auch der Entschleunigung und Besinnung. Seit Eröffnung im Juni 2008 haben sich im „Garten der Horizonte“schon zahlreiche Gartenliebhaber mit dem „Staudenvirus“infiziert. Doch das ist kein Wunder, denn die Bepflanzung der Beete und Drifts ist verführerisch. Der Schwerpunkt liegt auf Blütenstauden für Sonne und Halbschatten, Steingartenstauden sind kaum vertreten.
Prachtstauden
und Ziergräser tauchen den Garten im Spätsommer und Herbst in warme, goldige Farben. Gräser sehen dynamisch aus, wenn der Wind mit ihnen spielt. Im Hintergrund blüht der Wasserdost ‘Glutball’. Mit einem Pflückgerät ist die Ernte etwas weniger mühsam. Die Äpfel plumpsen in den kleinen Sack.
Die Anlage ist in vier Bereiche aufgeteilt. Die quadratischen Beete und Rabatten im ersten Teil sind nach klassischem englischen Vorbild formal, zurückhaltend und monochrom gestaltet. Um so üppiger präsentiert sich der ornamentale Gartenteil. Ein verschlungenes Rasenwegenetz trennt die insgesamt 22 Beete, die in drei konzentrischen Kreisen angeordnet sind. Der dritte Gartenteil ist ein Wassergarten mit einem wunderschönen Schwimmund Spiegelteich. Hier gedeihen zahlreiche Wasser- und Uferrandstauden. Zu den Schönheiten am Teichrand gehören Lampenputzergras, Ligularien, Chinaschilf, Taglilien, Malven und Montbretien. Der Spiegelteich avancierte zum Lieblingsplatz der Gartenbesucher - hier lassen sie die Seele baumeln und genießen die Spiegelung der üppigen Vegetation im Wasser. Den vierten Teil bildet ein Gemüse- und Obstgarten.
Im Frühling dominieren blaue und weißen Blütenfarben, so etwa Ziersalbei, Ehrenpreis und Storchschnabel. Die beherrschende Staude des Vorsommers ist der majestätische Rittersporn. Im Juli und August
Stockrosen
( Alcea) mögen einen Standort in voller Sonne. Sie kommen am besten in Gruppen zur Geltung.
Malerisch und effektvoll Staudenbeete sind eine Klasse für sich. Im Hintergrund: Weiche Bärentatze ( Acanthus mollis). Hoher Wiesenknopf Seinen Blüten, die an rosa Elefantenrüssel erinnern, verdankt Sanguisorba tenuifolia den Sortennamen ‘Pink Elephant’. Herbst-Chrysantheme Die üppig blühende Pflanze kann kleine oder große Blüten in vielfältigen Farben haben. Sie blüht bis zum Frost. Echinacea Die Blütenmitte des Purpur-Sonnenhuts ist gewölbt und braunrot. Es liegt nahe, dass die Staude auch Igelkopf genannt wird.
Ausgewogen
in Farbe und Form, die Beete im „Garten der Horizonte“sind mit viel Sachverstand gestaltet.
erstrahlen die Rabatten vor allem in roten, orangenen und gelben Farben. Im Hochsommer haben Phloxe, Indianernesseln, Fackellilien, Katzenminzen, Silphium, Purpurdost, Echinacea und Helenium ihren großen Auftritt. Die Helenium-Sammlung im „Garten der Horizonte“ist mit fast 50 Sorten enorm. Bis in den Herbst erfreuen die Sonnenbräute den Betrachter mit Blüten in warmen Gelb-, Rot- und Brauntönen. Im Herbst wissen zudem Astern, Rudbeckien, Sonnenblumen, SeptemberSilberkerzen und Gräser zu gefallen. Gerade im herbstlichen Licht ist der Präriegarten eine Augenweide, und die hohen Gräser zaubern eine verwunschene Atmosphäre.
Ein Besuch der mit über 1500 Arten und Sorten sehr abwechslungsreich bepflanzten Schauanlage lohnt sich von Mai bis Oktober, besonders sehenswert präsentiert sich der Garten in der Zeit von Ende Juni bis Mitte September. Gartenbesichtigung und Pflanzenkauf sind jedoch nur nach vorheriger Terminvereinbarung beziehungweise an bestimmten Tagen möglich. Weitere Infos unter www.gartenderhorizonte.de