DIE ROMANTISCHE SEITE
Strukturen kommen in Pennys Garten eindrucksvoll zur Geltung, wenn Sträucher, Gräser und Bäume mit Schnee eingestäubt sind.
...des Winters wird im Garten von Penny Snell sichtbar.
Hat es in der Nacht leicht geschneit, sind die Formschnittgehölze in Penny Snells Garten wie mit Puderzucker eingestäubt. Dazu funkeln Eiskristalle in der Sonne und der Ort hat etwas Magisches an sich. Der Garten von Moleshill House in Cobham, Surrey, sieht bei Schnee unwirklich schön aus, denn seine Strukturen kommen so besonders gut zur Geltung. „Struktur ist das wichtigste Element eines Gartens, dann Design und schließlich die Bepflanzung. Die Pflanzen sind der schwierigste Teil, weil es so viele Variablen gibt", findet Penny.
Formschnitt im Fokus
In ihrem Garten gibt es einen klaren Rahmen von sich wiederholenden Kreisen, die im flachen Grundstück ein Gefühl der Bewegung schaffen. „Der Gartenarchitekt Anthony Noel hat mich ermutigt, den vorderen Rasen kreisrund anzulegen und mit Buchskugeln einzufassen, um die Form zu betonen“, erklärt Penny, die den Buchs als fußballgroße Exemplare pflanzte. „Ich fragte mich damals, ob sie jemals groß genug werden würden, um einen wesentlichen Einfluss zu haben“, erinnert sie sich. Sie sind gewachsen und im Winter stehen sie stolz in einem minimalistischen Ambiente, kein sommerlicher Überfluss an Farbe und Textur lenkt davon ab. „Ich setze eine Menge Formschnittgewächse als Strukturgeber ein, sowohl in Kübeln, als auch in Beeten.“
Der Reiz des Monochromen
Auf der Seite ihres viktorianischen Hauses ist der Buchs um eine Hängebirke zu Kuppeln geschnitten. Der blattlose Baum und seine mit Schnee verkrusteten Zweigen bilden einen scharfen Kontrast zu den weichen Rundungen. Es mag eine monochrome Winterwelt sein, aber das Spiel von Licht und Schatten sorgt für eine ganz eigene Atmosphäre und Qualität. Ganz in der Nähe steht ein Pavillon aus Metall mit einer zu Eis erstarrten Kletterrose. In einem Flechtkorb aus Draht wächst eine Gold-Segge, Töpfe mit Buchskugeln ste-
hen in Reih und Glied, mit Schnee beschwerte Efeuranken erinnern an Girlanden. Einen Steinwurf entfernt wächst eine Korkenzieherweide, deren nackte Äste weiß gepudert sind. „Ich liebe die Weide mit ihren kleinen Kätzchen vor allem im Winter, denn ohne Blätter sieht sie viel hübscher aus.“
Himmlische Nandine
In Pennys Garten blüht immer etwas. Der Winter beginnt mit Heidekraut und Christrosen ( Helleborus niger). Im neuen Jahr stiehlt die Winterkirsche ( Prunus x subhirtella 'Autumnalis') ihnen mit ihren zarten, rosa Blüten die Schau. Dann hat die duftende Zaubernuss ( Ham
amelis x intermedia) mit ihren goldenen, spinnenartigen Blüten ihren Auftritt. Auch die Mahonie duf- tet, sie beeindruckt mit gelben Blüten und gefiederten Blättern. Pennys Liebling ist der Himmelsbambus ( Nandina domestica), sei es in den Winterfarben Rot und Violett oder im satten Grün des Sommers. „Der Himmelsbambus hat alles: immergrünes Laub, hübsche weiße Blüten und Beeren, die den ganzen Winter überdauern. Kein Wunder, dass er himmlisch heißt“, schwärmt sie. Beeren und Hagebutten blitzen im ganzen Garten auf, dafür sorgen Stechpalmen, Skimmien, Rosen und Iris foetidissima, die übelriechende Schwertlilie. Es finden sich auch einige Gräser sowie vertrocknete Samen- und Blütenstände – etwa von Karde, Sedum und Hortensie – allesamt Reminiszenzen an die vergangene Saison. „Das heißt, wenn ich sie nicht für