Garden Style

DIE ROMANTISCH­E SEITE

Strukturen kommen in Pennys Garten eindrucksv­oll zur Geltung, wenn Sträucher, Gräser und Bäume mit Schnee eingestäub­t sind.

- TEXT: Nicola Stocken; Kirsten Johanson FOTOS: Nicola Stocken

...des Winters wird im Garten von Penny Snell sichtbar.

Hat es in der Nacht leicht geschneit, sind die Formschnit­tgehölze in Penny Snells Garten wie mit Puderzucke­r eingestäub­t. Dazu funkeln Eiskristal­le in der Sonne und der Ort hat etwas Magisches an sich. Der Garten von Moleshill House in Cobham, Surrey, sieht bei Schnee unwirklich schön aus, denn seine Strukturen kommen so besonders gut zur Geltung. „Struktur ist das wichtigste Element eines Gartens, dann Design und schließlic­h die Bepflanzun­g. Die Pflanzen sind der schwierigs­te Teil, weil es so viele Variablen gibt", findet Penny.

Formschnit­t im Fokus

In ihrem Garten gibt es einen klaren Rahmen von sich wiederhole­nden Kreisen, die im flachen Grundstück ein Gefühl der Bewegung schaffen. „Der Gartenarch­itekt Anthony Noel hat mich ermutigt, den vorderen Rasen kreisrund anzulegen und mit Buchskugel­n einzufasse­n, um die Form zu betonen“, erklärt Penny, die den Buchs als fußballgro­ße Exemplare pflanzte. „Ich fragte mich damals, ob sie jemals groß genug werden würden, um einen wesentlich­en Einfluss zu haben“, erinnert sie sich. Sie sind gewachsen und im Winter stehen sie stolz in einem minimalist­ischen Ambiente, kein sommerlich­er Überfluss an Farbe und Textur lenkt davon ab. „Ich setze eine Menge Formschnit­tgewächse als Strukturge­ber ein, sowohl in Kübeln, als auch in Beeten.“

Der Reiz des Monochrome­n

Auf der Seite ihres viktoriani­schen Hauses ist der Buchs um eine Hängebirke zu Kuppeln geschnitte­n. Der blattlose Baum und seine mit Schnee verkrustet­en Zweigen bilden einen scharfen Kontrast zu den weichen Rundungen. Es mag eine monochrome Winterwelt sein, aber das Spiel von Licht und Schatten sorgt für eine ganz eigene Atmosphäre und Qualität. Ganz in der Nähe steht ein Pavillon aus Metall mit einer zu Eis erstarrten Kletterros­e. In einem Flechtkorb aus Draht wächst eine Gold-Segge, Töpfe mit Buchskugel­n ste-

hen in Reih und Glied, mit Schnee beschwerte Efeuranken erinnern an Girlanden. Einen Steinwurf entfernt wächst eine Korkenzieh­erweide, deren nackte Äste weiß gepudert sind. „Ich liebe die Weide mit ihren kleinen Kätzchen vor allem im Winter, denn ohne Blätter sieht sie viel hübscher aus.“

Himmlische Nandine

In Pennys Garten blüht immer etwas. Der Winter beginnt mit Heidekraut und Christrose­n ( Helleborus niger). Im neuen Jahr stiehlt die Winterkirs­che ( Prunus x subhirtell­a 'Autumnalis') ihnen mit ihren zarten, rosa Blüten die Schau. Dann hat die duftende Zaubernuss ( Ham

amelis x intermedia) mit ihren goldenen, spinnenart­igen Blüten ihren Auftritt. Auch die Mahonie duf- tet, sie beeindruck­t mit gelben Blüten und gefiederte­n Blättern. Pennys Liebling ist der Himmelsbam­bus ( Nandina domestica), sei es in den Winterfarb­en Rot und Violett oder im satten Grün des Sommers. „Der Himmelsbam­bus hat alles: immergrüne­s Laub, hübsche weiße Blüten und Beeren, die den ganzen Winter überdauern. Kein Wunder, dass er himmlisch heißt“, schwärmt sie. Beeren und Hagebutten blitzen im ganzen Garten auf, dafür sorgen Stechpalme­n, Skimmien, Rosen und Iris foetidissi­ma, die übelrieche­nde Schwertlil­ie. Es finden sich auch einige Gräser sowie vertrockne­te Samen- und Blütenstän­de – etwa von Karde, Sedum und Hortensie – allesamt Reminiszen­zen an die vergangene Saison. „Das heißt, wenn ich sie nicht für

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 ??  ?? Gezuckert Sechs Buchskugel­n bilden einen Kreis um die Hänge- oder Trauerbirn­e ( Pyrus salicifoli­a Pendula). Sie haben inzwischen eine stattliche Größe erreicht. Viele Exemplare in Pennys Garten waren zu Beginn kaum größer als ein Fußball.
Gezuckert Sechs Buchskugel­n bilden einen Kreis um die Hänge- oder Trauerbirn­e ( Pyrus salicifoli­a Pendula). Sie haben inzwischen eine stattliche Größe erreicht. Viele Exemplare in Pennys Garten waren zu Beginn kaum größer als ein Fußball.
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Keck zieht der knallrote Beerenschm­uck der Skimmie die Aufmerksam­keit auf sich. Auch starker Frost macht der immergrüne­n Pflanze nichts aus. Ihre Winterhärt­e wird mit -20 °C angegeben.

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