GIARDINO DANIEL SPOERRI
Wer in die südliche Toskana reist und sich für Kunst in Kombination mit Natur interessiert, sollte auf jeden Fall einen Abstecher in den Giardino Daniel Spoerri einplanen.
Kunst und Natur geben sich in diesem Garten die Hand.
Wenn man mit Kindern unterwegs ist und stellt ihnen beim Frühstück den Besuch eines Museums in Aussicht, stößt das nicht immer auf Begeisterung. Doch Kunst in einem Garten anzuschauen, macht den Tagesausflug gleich viel interessanter. Eine Entdeckungstour durch den Skulpturenpark Spoerri zu unternehmen, ist spannend und begeistert Groß und Klein. Einige Objekte sind nicht auf den ersten Blick sichtbar, es gilt, verschlungene Wege durch Wäldchen und Olivenhaine zu erwandern. Seit 21 Jahren ist der Giardino für das Publikum geöffnet. Für einen Besuch des Skulpturengarten sollte man sich ruhig drei Stunden Zeit nehmen. Seggiano liegt rund 80 Kilometer südlich von Siena, es ist ein mittelalterliches Dorf in der Maremma, einem Landstrich in der Toskana am tyrrhenischen Meer. Dorthin
Plastiken
wie diese Kopfskulptur tauchen mitunter unvermittelt zwischen Büschen und Bäumen auf.
Der Gegenwartskünstler Daniel Spoerri wurde 1930 geboren. Er ist einer der bedeutendsten Vertreter der Objektkunst.
Der Künstler Olivier Estoppey
nannte seine Installation „Tag des Zorns“. 160 Gänse aus grauem Stahlbeton werden von Trommlern verfolgt. zog es den Künstler Daniel Spoerri, der in den 1990er Jahren am Monte Amiata etwas außerhalb des Ortes ein 16 Hektar großes Landgut kaufte und ein faszinierendes Projekt realisierte. An der Gestaltung des Gartens wirkten rund fünfzig befreundete Künstler und Weggefährten mit, darunter so bekannte wie Jean Tinguely, Bernhard Luginbühl und Meret Oppenheim.
Bildschön, kurios, rätselhaft, verstörend, belustigend – die auf dem weitläufigen Gelände verteilten Kunstwerke rufen die unterschiedlichsten Reaktionen hervor. Rund 80 Skulpturen sind zu sehen: Neben einigen Bronzearbeiten von Daniel Spoerri bevölkern zahlreiche Installationen und Skulpturen von verschiedenen Künstlern den Giardino: Ein großes Windspiel aus Aluminiumröhren, eine aus Sensen zusammengesetzte Pergola, eine Gänseschar, eiserne Origami, Krieger aus Bronze, Einhorn-Pferdeköpfe, ein Backofen mit Kaminen aus menschlichen Büsten, ein aus Fleischwölfen errichteter Brunnen. Nicht nur Kunst-, auch Naturliebhaber kommen auf ihre Kosten: Ein Pflanzenpfad ergänzt den Skulpturenrundgang. Hier können bedeutende Kultur- und Wildpflanzen der Region bewundert werden. „Il Giardino di Daniel Spoerri“öffnet wieder regulär ab Ostern und ist bis zum 31. Oktober täglich außer montags geöffnet. Vom 1. Juli bis 15. September auch am Montag offen.