Garden Style

GIARDINO DANIEL SPOERRI

Wer in die südliche Toskana reist und sich für Kunst in Kombinatio­n mit Natur interessie­rt, sollte auf jeden Fall einen Abstecher in den Giardino Daniel Spoerri einplanen.

- TEXT: Kirsten Johanson FOTOS: Andrea Franz

Kunst und Natur geben sich in diesem Garten die Hand.

Wenn man mit Kindern unterwegs ist und stellt ihnen beim Frühstück den Besuch eines Museums in Aussicht, stößt das nicht immer auf Begeisteru­ng. Doch Kunst in einem Garten anzuschaue­n, macht den Tagesausfl­ug gleich viel interessan­ter. Eine Entdeckung­stour durch den Skulpturen­park Spoerri zu unternehme­n, ist spannend und begeistert Groß und Klein. Einige Objekte sind nicht auf den ersten Blick sichtbar, es gilt, verschlung­ene Wege durch Wäldchen und Olivenhain­e zu erwandern. Seit 21 Jahren ist der Giardino für das Publikum geöffnet. Für einen Besuch des Skulpturen­garten sollte man sich ruhig drei Stunden Zeit nehmen. Seggiano liegt rund 80 Kilometer südlich von Siena, es ist ein mittelalte­rliches Dorf in der Maremma, einem Landstrich in der Toskana am tyrrhenisc­hen Meer. Dorthin

Plastiken

wie diese Kopfskulpt­ur tauchen mitunter unvermitte­lt zwischen Büschen und Bäumen auf.

Der Gegenwarts­künstler Daniel Spoerri wurde 1930 geboren. Er ist einer der bedeutends­ten Vertreter der Objektkuns­t.

Der Künstler Olivier Estoppey

nannte seine Installati­on „Tag des Zorns“. 160 Gänse aus grauem Stahlbeton werden von Trommlern verfolgt. zog es den Künstler Daniel Spoerri, der in den 1990er Jahren am Monte Amiata etwas außerhalb des Ortes ein 16 Hektar großes Landgut kaufte und ein fasziniere­ndes Projekt realisiert­e. An der Gestaltung des Gartens wirkten rund fünfzig befreundet­e Künstler und Weggefährt­en mit, darunter so bekannte wie Jean Tinguely, Bernhard Luginbühl und Meret Oppenheim.

Bildschön, kurios, rätselhaft, verstörend, belustigen­d – die auf dem weitläufig­en Gelände verteilten Kunstwerke rufen die unterschie­dlichsten Reaktionen hervor. Rund 80 Skulpturen sind zu sehen: Neben einigen Bronzearbe­iten von Daniel Spoerri bevölkern zahlreiche Installati­onen und Skulpturen von verschiede­nen Künstlern den Giardino: Ein großes Windspiel aus Aluminiumr­öhren, eine aus Sensen zusammenge­setzte Pergola, eine Gänseschar, eiserne Origami, Krieger aus Bronze, Einhorn-Pferdeköpf­e, ein Backofen mit Kaminen aus menschlich­en Büsten, ein aus Fleischwöl­fen errichtete­r Brunnen. Nicht nur Kunst-, auch Naturliebh­aber kommen auf ihre Kosten: Ein Pflanzenpf­ad ergänzt den Skulpturen­rundgang. Hier können bedeutende Kultur- und Wildpflanz­en der Region bewundert werden. „Il Giardino di Daniel Spoerri“öffnet wieder regulär ab Ostern und ist bis zum 31. Oktober täglich außer montags geöffnet. Vom 1. Juli bis 15. September auch am Montag offen.

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