SENSIBLE SCHÖNHEITEN
Exotische Kübelpflanzen warten in der Orangerie auf den Frühling.
Exotische Kübelpflanzen sorgen auf Balkon und Terrasse für Urlaubsgefühle. Den Winter sollten sie geschützt in der Orangerie verbringen.
Wer ein frostfreies Glashaus besitzt, ist jetzt im Vorteil, denn kalte deutsche Winter sind für die meisten Exoten nicht das Wahre. Nach den Eisheiligen können die exotischen Pflanzen an einem sonnigen Platz im Freien stehen, doch sobald dauerhafte Fröste drohen, sollten sie in Sicherheit gebracht werden. Ein nicht zu dunkler Keller oder ein kühles Zimmer sind natürlich auch Möglichkeiten, die sensiblen Schönheiten sicher durch den Winter zu bekommen.
Für alle Kübelpflanzen gilt: Vor dem Einwintern vertrocknete, kranke Blätter, verwelkte Blüten und beschädigte Zweige entfernen und auf Schädlinge wie Spinnmilben oder Läuse überprüfen. Je dunkler der Raum ist, in dem die Pflanzen überwintern, desto niedriger sollte die Temperatur sein. In geschlossenen Räumen einmal pro Woche lüften. Bei der Pflege gilt es, den Wurzelballen feucht zu halten. Feucht, nicht triefend nass, denn Staunässe vertragen die „Südländer“überhaupt nicht. Im Frühling werden die Kübelpflanzen leicht zurückgeschnitten, mit frischer Erde und Dünger versorgt. Man sollte sie langsam an Licht und Wärme gewöhnen. Eine wunderschöne Pflanze mit imposanten Blüten ist die immergrüne Kamelie ( Camelia japonica). Sie gehört zur Familie der Teestrauchgewächse. Die Kamelie fühlt sich an einem windgeschützten Standort im Halbschatten wohl und gedeiht gut in kalkarmer, leicht saurer Rhododendron-Blumenerde. Bis ungefähr Juli sollte man sie mit einem Azaleen- oder Rhododendrondünger versorgen. Kurzzeitige Fröste sind für sie kein Problem. Kamelien brauchen durchaus kühle Temperaturen, weil der Kältereiz dafür sorgt, dass sich die Blütenknospen öffnen. Die Temperatur
im Winterlager sollte nicht zu warm sein, sondern bei maximal 12 °C liegen. Trockene Luft ist nicht gut. Es empfiehlt sich, die Blätter der feuchtigkeitsliebenden Kamelie auch im Winter immer wieder mit Wasser zu besprühen. Der Oleander ( Nerium oleander), auch Rosenlorbeer genannt, ist ein immergrüner Strauch, der von Frühjahr bis Herbst am liebsten an einem sonnigen, wind- und regengeschützten Standort steht. Sein Winterquartier sollte wie bei den Kamelien nicht zu warm sein. Einige Oleandersorten sind bei entsprechendem Schutz sogar bis -5° und -10°C winterhart, allerdings ist damit kein Dauerfrost gemeint. Ein Wintergarten, Keller oder Gewächshaus mit niedriger Temperatur (2° bis 10°C) ist für das mediterrane Gewächs ideal.
Strelitzien ( Strelitzia reginae) stammen ursprünglich aus Südafrika und gehören zur Familie der Bananengewächse. Ihre prachtvollen, blau-orangefarbenen Blüten brachten ihr den passenden Beinamen Paradiesvogelblume ein. Zwischen Anfang Juni und Ende September sind sie eine Bereicherung für Balkon und Terrasse. Sie mögen ein windgeschütztes Plätzchen in voller Sonne. Staunässe ist zu vermeiden, doch der Wurzelballen darf nicht austrocknen. Zwischen den Wassergaben lässt man die obere Erdschicht etwas antrocknen. Es wird geraten, wöchentlich mit Flüssigdünger im Gießwasser zu düngen. Zu gut sollte man es mit dem Düngen nicht meinen, denn bei einem Überangebot an Nährstoffen wachsen zwar neue Blätter, doch die Blüten bleiben aus. Während der Ruheperiode im Winter (Temperatur um 13°C) wird gar nicht gedüngt.