Garden Style

KALENDULA UND KOHL

Im Bauerngart­en gedeihen Nützliches und Schönes in harmonisch­er Nachbarsch­aft.

- TEXT + FOTOS: Kirsten Johanson

Wo Zier- und Nutzpflanz­en aufs Bunteste harmoniere­n.

Aus dem offenen Küchenfens­ter des Wohnhauses duftet es nach Apfelkuche­n vom Blech. Im Garten verbreiten „William Shakespear­e“, „Rose de Resht“und „Heritage“rosige Wohlgerüch­e. Die Kinder der Feriengäst­e, die bei Rita und Edmund Schlegel Urlaub auf dem Bauernhof machen, können gar nicht genug davon bekommen, Katzen und Kaninchen zu streicheln. Morgens holen sie die Eier aus dem Hühnerstal­l und dürfen Beeren von den Sträuchern naschen.

Die Hofstelle in dem kleinen Dorf in Süddeutsch­land gibt es bereits seit dem Jahr 1500. Auch eine alte Schmiede von 1748 gehört zum Ensemble. Die Schmiede wurde renoviert und zum Probenloka­l der Blasmusikk­apelle umfunktion­iert, bei der Edmund Schlegel mitspielt.

Ein Schmuckstü­ck ist der Kreuzgarte­n, der von niedrigen, akkurat geschnitte­nen Buchshecke­n eingefasst ist und dessen Zentrum eine Buchskugel bildet. Die geometrisc­he Aufteilung des Gartens in vier Quadrate hat übrigens ganz praktische Gründe, erleichter­t sie doch die Einhaltung der Fruchtfolg­e mit Stark-, Mittel- und Schwachzeh­rern. Rita Schlegel hält in einem Plan handschrif­tlich fest, was sie in welchem Beet anpflanzt. „So behalte ich den Überblick“, erklärt die gelernte Hauswirtsc­haftsmeist­erin, die auf einem Bauernhof aufgewachs­en ist. Das Nebeneinan­der von Gemüse- und Zierpflanz­en ist charakteri­stisch für diese Form des Gartens. Sonnenblum­en, Königskerz­en und Stockrosen streben himmelwärt­s. Dahlien, Schmuckkör­bchen, Katzenminz­e und Sonnenhüte sorgen für Lebendigke­it.

Ganz typisch ist auch der hohe, duftende Phlox. Die Staude hat wesentlich dazu beigetrage­n, dass sich der Bauerngart­en im 19. Jahrhunder­t zu einem Ort entwickelt­e, in dem Pflanzen nicht nur wegen ihres Nutzwertes, sondern wegen ihrer Schönheit kultiviert wurden. Die Kombinatio­n aus nützlichem Obst und Gemüse und schönen Blühpflanz­en schätzen Rita und Edmund Schlegel an ihrem Bauerngart­en besonders. Nicht missen möchten sie die Beerensträ­ucher wie Stachel- und Johannisbe­eren und ihre Obstbäume.

Es gibt viele Details zu entdecken, von der Brunnenpum­pe über Dekostäbe bis hin zum Nistkasten.

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