ES PLÄTSCHERT
Als Gestaltungselement ist Wasser immer eine hoch willkommene Bereicherung, bringt es doch Lebendigkeit in den Garten. Richtig inszeniert, hat es sogar das Potential zum Kunstwerk.
Eine Expertin erklärt, worauf es bei Wasserspielen im Garten ankommt.
Das Schöne am Element Wasser: Es kann seine tragende Rolle im Garten ganz unabhängig von der Grundstücksgröße übernehmen, denn schon auf kleinstem Raum lässt es sich wunderbar in Szene setzen. Dafür sorgen Wasserspiele. Die sind so vielfältig und abwechslungsreich, dass es garantiert für jeden Garten das passende gibt.
Die Bandbreite dessen, was sich unter dem Oberbegriff „Wasserspiele“zusammenfassen lässt, ist gigantisch. Vom sprudelnden Quellstein über die sich auf einem feinen Wasserfilm drehende Marmorkugel oder das überlaufende Bambusrohr bis hin zur Wasserwand aus Corten- oder Edelstahl reicht das Spektrum. Sie alle verbindet, dass sie das Wasser kanalisieren und es in Bewegung ist. Welche Größe und Form ein Wasserspiel hat und aus welchen Materialien es gefertigt ist, bleibt damit ungesagt.
Teil des großen Ganzen
„Wichtig bei der Wahl eines Wasserspiels ist – wie eigentlich bei allen Gestaltungselementen für den Garten – dass es in seinen Proportionen und stilistisch zur sonstigen Gartengestaltung passt“, bringt es Cathrin Petrik auf den Punkt. Sie ist Gartengestalterin und gehört mit ihrem Betrieb Team Petrik im sächsischen Oberwiera zu den Gärtnern von Eden. Für Petrik gehört es zum kleinen Einmaleins der Gartengestaltung, ein Wasserspiel so auszuwählen, dass es harmonisch in der Gesamtanlage des Gartens aufgeht. „Ich bin kein Freund von Lösungen von der Stange“, beschreibt sie ihr Credo. „Ein Wasserspiel ist gerade in kleinen Gärten immer ein Hingucker. Entsprechend hoch sollte der Anspruch an seine gestalterische Qualität sein.“Ist das der Fall, sieht die erfahrene Gestalterin in einem Wasserspiel sogar das Potential zum Kunstwerk.
Die harmonische Einbindung in den Garten ist essentiell
Passgenau planen
Entscheidend für die Ausgestaltung eines Wasserspiels ist die Umgebung, in der es aufgestellt werden soll, also in erster Linie der Garten selbst. Aber auch der sollte ja im Optimalfall zu dem Haus passen, zu dem er gehört. „Grundsätzlich sorgt es für Harmonie, wenn sich Formen und Material eines Wasserspiels auch anderweitig auf dem Grundstück wiederfinden“, erklärt Cathrin Petrik. „Zu einer geradlinig modernen Gartengestaltung passen am besten Wasserspiele aus Edel- oder Cortenstahl, aber auch Naturstein- oder Sichtbetonelemente mit glatten Oberflächen.“Die Formensprache sollte hier immer geometrisch sein; rechte Winkel, Kreise oder Kugeln harmonieren gut mit designorientierter Architektur. Je naturnäher ein Garten ist, desto unregelmäßiger dürfen Formen und Oberflächen sein. Ein Findling, über dessen Oberfläche ein dünner Wasserfilm rinnt, ist ebenso ein Unikat wie ein historisches Brunnenbecken.
Auch wenn die Bezeichnung Wasserspiel eher nach niedlich und überschaubar klingt, sagt sie doch gar nichts über die Größe eines solchen Elements aus. „Die richtet sich in erster Linie nach dem Garten, sollte es doch von den Proportionen gut hier hereinpassen“, betont Cathrin Petrik. Schon auf kleinstem Raum lässt sich Wasser wunderbar in Szene setzen, und wer viel Platz hat, räumt ihm einfach eine größere Fläche ein. Dabei müssen Wasserspiele für kleine Gärten nicht notwendig winzig sein, so die Expertin: „Bezieht man die dritte Dimension etwa
in Gestalt einer Wasserwand mit ein, spart das nicht nur Grundfläche, sondern bringt auch gestalterisch eine Menge.“
Nicht nur schauen, auch hören
Doch noch bevor es um die Optik des Wasserspiels geht, rät die erfahrene Gestalterin allen Gartenbesitzern, die ihre grüne Oase um ein solches Wasserelement bereichern wollen, sich über akustische Dinge Gedanken zu machen: „Wenn wir von Wasserspielen reden, geht es fast immer um Wasser in Bewegung und das macht Geräusche“, erklärt Petrik. „Die nimmt jeder Mensch unterschiedlich wahr. Den einen beruhigt ein sanftes Plätschern, den anderen nervt es“, so ihre Erfahrung. Deshalb sollte vor der Entscheidung für das eine oder andere Konzept immer die Überlegung stehen, wie laut das Wasser sein darf und ob seine Geräusche stetig sein sollten oder mit Pausen. Andererseits ist die Akustik immer Teil des Konzepts. So lassen sich mit einem steten Plätschern zum Beispiel störende Umgebungsgeräusche wie Verkehrslärm neutralisieren.
Nicht vergessen: Ganz lautlos sind Wasserspiele nicht