Gränzbote

Asyl-Gesetzespa­ket passiert den Bundesrat

Änderungen treten am 1. November in Kraft – Merkel spricht mit Türkei über Flüchtling­e

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BERLIN (pla/epd/dpa) - Die umstritten­en Änderungen im Asylrecht können wie geplant am 1. November in Kraft treten. Der Bundesrat billigte am Freitag das Asylpaket der Koalition, das eine Reihe von Verschärfu­ngen vorsieht. Sie haben zum Ziel, abgelehnte Asylbewerb­er zum schnellere­n Verlassen des Landes zu bewegen. Die Einschnitt­e bei den Sozialleis­tungen stießen bei vielen Ländern auf Kritik. Dennoch stimmten die Länder fast geschlosse­n für das Gesetzespa­ket, das ihnen eine finanziell­e Entlastung verspricht.

Mehrere Ministerpr­äsidenten nannten den Beschluss einen „guten ersten Schritt“. Weitere Maßnahmen seien notwendig – auch auf europäisch­er Ebene. Baden-Württember­gs Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) mahnte Mut, Besonnenhe­it und Pragmatism­us an. Ängste und Sorgen müssten ernst genommen werden. Bayerns Ministerpr­äsident Horst Seehofer (CSU) rea- gierte mit Genugtuung auf die Entscheidu­ng des Bundesrats.

Die Flüchtling­skrise kam auch beim Bezirkspar­teitag der CDU Württember­g-Hohenzolle­rn in Bad Saulgau (Kreis Sigmaringe­n) zur Sprache. Der Bezirksvor­sitzende und Bundestags­abgeordnet­e Thomas Bareiß sagte, in Deutschlan­d müssten wieder Recht und Gesetz herrschen. Als Gastredner trat der ungarische Superminis­ter Zoltán Balog auf, ein enger Vertrauter des un- garischen Ministerpr­äsidenten Viktor Orbán. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bekräftigt­e beim Deutschlan­dtag der Jungen Union in Hamburg ihre Haltung in der Flüchtling­sfrage. Unter dem Applaus der Delegierte­n sprach sie sich gegen Zäune an den Grenzen aus. Merkel plant am Sonntag politische Gespräche mit dem türkischen Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan. Dabei soll es auch um die Bewältigun­g der Flüchtling­skrise gehen.

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