BND soll US-Spitzenpolitiker ausgehorcht haben
BERLIN (dpa) - In der Affäre um die Datenspionage des Bundesnachrichtendienstes (BND) wirft die Opposition dem BND und der Regierung jahrelange Täuschung vor. Die SPD forderte einen radikalen Umbau des Auslandsgeheimdienstes. Der BND soll bis 2013 auch befreundete Staaten und regelmäßig auch US-Spitzenpolitiker ausgehorcht haben.
In Hunderten Fällen seien amerikanische Außen- und Verteidigungsminister oder Senatoren abgehört worden, wenn sie etwa auf Reisen über nichtverschlüsselte Telefonleitungen kommunizierten, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“am Freitag unter Berufung auf Aussagen früherer BND-Mitarbeiter. So sei über die Löschung problematischer Suchkriterien wie Telefonnummern oder Mailadressen für die Datenspionage im Herbst 2013 auch das Kanzleramt detailliert unterrichtet gewesen. Das Kanzleramt stehe mit dem BND zu den Vorgängen in engem Kontakt, so Regierungssprecher Seibert.