Jugendbuchpreis für Science-Fiction-Bilderbuch
In der Sparte Kinderbuch erhält eine Geschichte über den chilenischen Dichter Pablo Neruda den Preis
FRANKFURT (epd) - Auf der Frankfurter Buchmesse wurde am Freitagabend der mit je 10 000 Euro dotierte Deutsche Jugendliteraturpreis verliehen. Ralf Kleindiek, Staatssekretär im Bundesjugendministerium, überreichte den Preisträgern die bronzene „Momo“.
Als bestes Bilderbuch wurde die Science-Fiction-Geschichte „Herr Schnuffels“von David Wiesner ausgezeichnet, in der Außerirdische im Wohnzimmer landen und die Ruhe eines Katers stören. Der Jury gefiel das augenzwinkernde Spiel mit dem Genre Science-Fiction, inklusive Geheimsprachen und Höhlenmalereien, und der Kontrast der fiktionalen Handlung zum realistischen Stil der Bilder.
In der Sparte Kinderbuch gewann „Der Träumer“von Pam Muñoz Ryan mit Illustrationen von Peter Sís, in dem die Kindheit des chilenischen
ANZEIGE Dichters Pablo Neruda unter seinem autoritären Vater erzählt wird. Laut der Jury ist das ein Stück Weltliteratur für Kinder, das den Blick für fremde Erzähltraditionen öffnet.
Sieger in der Sparte Jugendbuch ist „Schneeriese“. Susan Kreller erzählt darin von Adrian und Stella, die als Nachbarskinder aufwuchsen und deren Beziehung ins Chaos der Pubertät gerät. Den Wandel der Beziehung und die Bedeutung der Freundschaft beschreibt die Autorin nach dem Urteil der Jury mit großer Klarheit.
Mit ihrem Sachbuch „Und dann platzt der Kopf“überzeugte Christina Röckl. Die Jury lobte ihre expressiven und farbintensiven Illustrationen, die zum Fantasieren und Reflektieren über die Seele anregten. Das Buch sei ungewöhnlich, vielleicht sogar verstörend.
Der Preis der Jugendjury in Höhe von ebenfalls 10 000 Euro ging an die Liebesgeschichte „Letztendlich sind wir dem Universum egal“von David Levithan, in der die Hauptfigur A jeden Morgen in einem anderen Körper aufwacht, mal Mädchen, mal Junge. Doch dann verliebt sich A und es stellt sich die Frage, inwiefern eine Beziehung angesichts der extremen Körperwechsel überhaupt möglich ist.
Den mit 12 000 Euro dotierten Sonderpreis für das Gesamtwerk erhielt die Hamburger Illustratorin Sabine Friedrichson für die intellektuelle Qualität ihrer grafischen Interpretationen.
Der Deutsche Jugendliteraturpreis wird seit 1956 jährlich für herausragende Kinder- und Jugendbücher vom Bundesfamilien- und -jugendministerium vergeben.