Internationales Olympisches Komitee arbeitet an eigenem Fernsehsender
TV-Kanal soll frühestens im März starten – Wettkämpfe in Randsportarten sollen ebenfalls übertragen werden
MONACO (SID) - Der TV-Kanal des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) nimmt Form an. Im März 2016 könnte das Projekt von IOCPräsident Thomas Bach auf Sendung gehen. TV-Partner und Sponsoren sollen spätestens dann im großen Stil mit an Bord sein.
„Es ist eine große Chance für die olympische Sportwelt, sich medial besser zu präsentieren und ihre Inhalte noch weiter zu verbreiten. Der Wert für alle Beteiligten steigert sich“, betonte Mark Parkman, General Manager des Olympischen Kanals, bei der weltweit größten Sportrechtemesse Sportel in Monaco.
Wettkämpfe der Olympischen Spiele werden auf diesem Sender nicht zu sehen sein, weil das IOC die Rechte an private Sender in alle Welt verkauft. So sind die Rechte für Europa an den Spielen von 2018 bis 2024 an Discovery Communications ver- geben, das im Gespann mit Eurosport ARD und ZDF ausgestochen hat.
Auch Sportarten, die aus Mangel an öffentlichem Interesse in der Berichterstattung oft zu kurz kommen, sollen im neuen TV-Kanal berücksichtigt werden. In der Praxis sieht das so aus: Wenn ein internationaler Sport-Verband die Medienrechte in 60 Länder verkauft, zeigt der Olympia-Kanal die Wettkämpfe in den an- deren 140 Ländern. Dabei ist Werbung ein wichtiger Faktor, denn der Sender soll auf allen Plattformen frei empfangbar sein. Für die ersten sieben Jahre garantiert das IOC 490 Millionen Euro Starthilfe.
Für die jüngere Zielgruppe soll eine digitale Plattform unter anderem mit Live-Sport, Video on Demand und Nachrichten den Sender attraktiv machen. Derzeit wird mit Produzenten auch über neue Formate ge- sprochen, dabei geht es von Zehn-Sekunden-Clips bis hin zu 90-MinutenFilmen. „Denkt über Dinge nach, die noch nie gemacht wurden. Macht Inhalte, die auch für Youtube relevant sind“, so Parkman.
Das neue Unternehmen ist auf zwei Standorte verteilt. Die Technikabteilung ist beim Olympic Broadcasting Services (OBS) in Madrid angesiedelt, Verwaltung und Vermarktung haben ihre Büros in Lausanne.