Studien zeigen Gefahren durch Fracking
In den USA belegen Forscher erhöhte Gesundheitsrisiken in der Nähe von Bohrstellen
WASHINGTON (dpa) - Mehrere Studien aus den USA weisen auf Gesundheitsgefahren durch die Gasfördertechnologie Fracking hin. Unter anderem erhöht sich offenbar das Risiko für Schwangere.
Werdende Mütter, die in der Nähe von Fracking-Bohrstellen leben, haben demnach ein erhöhtes Risiko für komplizierte Schwangerschaften und Frühgeburten. Das schreiben Forscher von der renommierten Johns Hopkins Universität im Fachblatt „Epidemiology“.
Sie warfen einen Blick auf die Gesundheitsdaten von fast 9400 Frauen, die zwischen Januar 2009 und Januar 2013 vor allem im Norden Pennsylvanias Babys bekamen. In dem Bundesstaat liegen die meisten USFracking-Bohrstellen. Ergebnis: Die Schwangeren, die nahe an großen Bohrstellen lebten, hatten im Vergleich zu anderen Frauen eine um 40 Prozent erhöhte Wahrscheinlichkeit für Frühgeburten. Auch eine Risikoschwangerschaft war um fast ein Drittel wahrscheinlicher.
Stress und schlechte Luft
2006 gab es in Pennsylvania weniger als 100 Fracking-Bohrstellen, heute sind es über 8000. Großes Diesel-betriebenes Gerät ist im Einsatz und zahlreiche Trucks rauschen über Straßen, die vor zehn Jahren noch fast autofrei waren. „Ist es die Luftqualität? Ist es der Stress? Dies sind nach unserer Einschätzung vermutlich die Hauptverantwortlichen“, so Schwartz.
Zusammenhänge zwischen Fracking-Regionen und dem verlang- samten Wachstum ungeborener Babys beschrieb im Sommer auch eine Studie von Forschern der Universität Pittsburgh im Fachblatt „Plos One“. Sie verglichen Daten von fast 15 000 neugeborenen Kindern aus Pennsylvania: Auch hier war das Risiko für sehr geringes Geburtsgewicht nahe an großen Förderstellen um ein Drittel höher als anderswo.
Forscher der Universität von Pennsylvania veröffentlichten im Juli Zahlen, wonach erwachsene Anrainer zwischen 2007 und 2011 deutlich öfter mit Herzproblemen in die Klinik mussten als Menschen ohne Bohrloch in der Nachbarschaft. „Unsere Vermutung ist, dass die Anzahl von Trucks einen gewaltigen Anstieg der Diesel-Abgase und Ozonwerte verursacht haben“, sagt Studienleiter Reynold Panettieri.
Beim Fracking, kurz für Hydraulic Fracturing, wird ein Gemisch aus Wasser, Chemikalien und Stützstoffen unter hohem Druck in das Gestein gepresst. Dadurch entstehen millimetergroße Risse, die sich in der gasführenden Schicht ausbreiten. Das zuvor im Tongestein gebundene Schiefergas kann an die Oberfläche geleitet werden. Auch das mit