„Hauptsache, es groovt“– das Pixner-Projekt zündet
Musikmischung der alpenländischen Quattro-Tour kommt beim Stadthallen-Publikum gut an
TUTTLINGEN - Begeistertes Publikum in der vollbesetzten Stadthalle: Das Herbert-Pixner-Projekt gastierte mit seiner „Quattro“-Tour 2015 am Freitagabend in der Stadthalle. Die vier Musiker präsentierten „Finest handcrafted music from the Alps“in einer faszinierenden Mischung aus traditioneller alpenländischer Musik, Jazz und Blues.
Der Südtiroler Musiker, Komponist und Multiinstrumentalist Herbert Pixner (Diatonische Harmonika, Klarinette, Trompete, Flügelhorn und Saxophon) und seine drei Mitstreiter – seine Schwester Heidi (Tiroler Volksharfe), Werner Unterlercher (Kontrabass) und Manuel Randi (Gitarre) – sorgten mit ihrem Jubiläumsprogramm zum Zehnjährigen für einen absolut interessanten musikalischen Mix aus Landler, Tango, Country und Blues. Und nicht nur das, Herbert Pixner erzählte auch seine lustigen, teils skurrilen Geschichten dazu. Zum Beispiel die vom Blues-Brandner, einer Südtiroler Legende, mit dem Stück „Stirb langsam“, ein Blues im Dreivierteltakt mit einem perfekten E-GitarrenSolo.
Zu den persönlichen Lieblingsstücken des Quartetts mit dem einzigartigen Musikstil gehörte auch die Sage von der Sennen-Dutschi mit dramatischer, wilder Musik. Diese, eine Strohpuppe, war von drei Hirten zum Leben erweckt und grausam behandelt worden, wofür sie sich bitter rächte. Das gleiche Schicksal würde diejenigen im Publikum ereilen, die mit Handys fotografierten oder Videos aufnähmen, mahnte Pixner ironisch an.
Der erste Satz eines zweiteiligen Werkes bestritt der Bozener Gitarrist Manuel („der schönste Gitarrist aus Osttirol“, so Pixner) allein, es folgten spanische Klänge mit Kontrabass und Akkordeon, das Publikum tobte. Mit „Tango to go“ging es in die Pause. Doch zuvor gab es noch den kurzen Werbeblock: „Der Erlös unserer CD kommt einem guten Zweck zugute – nämlich uns“, so Herbert Pixner verschmitzt.
Nach der Pause ging es ruhig weiter mit „Morgenrot“, Bergstimmung musikalisch umgesetzt. „Sie dürfen die Augen schließen“, riet Pixner. Harfenistin Heidi glänzte solo mit „Morgendämmerung“und erntete Bravo-Rufe. Die Ballade „Misty“des Jazzpianisten Erroll Garner spielten die vier als „lateinamerikanische Sommerversion“.
Es folgte Volksmusik aus Bayern mit einem „Zwiefachen“, dem humorvollen Stück „Dirty Kathy“und einem Stück aus dem Passeiertal – „schneller als ein normaler Landler, Hauptsache es groovt“, so Pixner. Nach dem Riesenapplaus und stehenden Ovationen zum Schluss gaben die vier ausgezeichneten Musiker noch vier Zugaben ihrer „neuen“Volksmusik. Eine davon war „Herzallerliebst“zum Kuscheln und eine ganz flott. Das begeisterte Publikum klatschte im Takt mit.