100 Jahre Gemeinschaft
Katholische junge Gemeinde in Wurmlingen feiert Jubiläum
WURMLINGEN - Die Katholische junge Gemeinde (KJG) Wurmlingen hat am Samstag in der Schlosshalle das Jubiläum ihres 100-jährigen Bestehens gefeiert. Dazu gehörten bei „der ganz festen Institution in Wurmlingen“, so die Charakterisierung von Bürgermeister Klaus Schellenberg, Rückblicke, viel Dank und nicht zuletzt ein offenes Bekenntnis zum Glauben.
Das Jubiläum bedeute auch 100 Jahre Gemeinschaft, Spaß und Jugendarbeit, erinnerte zunächst Moderatorin Nina Luz. Über die dazugehörenden Fakten wurde in einer Reihe von Grußworten informiert. Pfarrer Maurice Stephan qualifizierte die KJG als „eine tragende Säule“in der Gemeinde, in der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Sie habe eine Perspektive für das Leben und dessen Sinn und Inhalt gegeben. Dahinter stecke weder Ideologie, noch ein Gebäude an Theorien, sondern der Glaube. Und es sei gut, dass in der langen und wechselvollen Geschichte „die religiöse Dimension nicht untergegangen“sei.
100 Jahre alt und doch so frisch und aktuell – das sei etwas ganz Be- sonderes, gratulierte Pastoralreferent und Dekanats-Jugendseelsorger Alexander Krause zum Jubiläum. Als eine der vielen Facetten hob er heraus, dass die KJG den Rahmen biete, um „auf lockere und unkonventionelle Art Glaube und Kirche“kennenzulernen. Er erinnerte zudem an „die tiefere Qualität“wie der Glaube hier weitergegeben werde.
Zeit, danke zu sagen
Das Jubiläum sei auch „eine Zeit, um danke zu sagen“, fügte Janina Ruf von der Leiterrunde an. Dieser Dank gelte allen, die in der langen Geschichte die KJG unterstützt hätten, und allen, welche die Gemeinschaft in die Zu- kunft begleiten, den „Verein von Jugendlichen für Kinder und Jugendliche“. Diese könnten hier Verantwortung zu übernehmen lernen, Freundschaften fürs Leben schließen und Zusammenhalt und Gemeinschaft erleben.
Nachgeforscht über die „bewegten Anfangsjahre“hatte Hans-Peter Pfeiffer und dabei „ein paar Appetithappen“präsentiert, um Lust zu machen auf die im Kleinen Saal der Halle aufgebaute Ausstellung zur Geschichte der KJG Wurmlingen. Er erinnerte zudem an die „schlimme erste Zeit“mit dem Tod des ersten Leiters, Andreas Fahrner im Ersten Weltkrieg, sowie die Probleme im Dritten Reich. „Gott sei Dank“seien die zurückliegenden 60 Jahre friedlich verlaufen.
„Weitgehende Schüchternheit“
Aus dieser Epoche, die mit einer „Zeit der absolut begrenzten Möglichkeiten“begann, berichtete Volker Tauch. Heimabende im Gideonsheim und gemeinsame Aktivitäten – Sport, Tanzkurse, Theater – und dem durch „weitgehende Schüchternheit“geprägten „Verhältnis zum anderen Geschlecht“waren die Stichworte. Nicht geändert hätten sich die „gemeinsamen Wertvorstellungen“. Diese dürfe die KJG „nicht vom Zeitgeist säkularisieren“lassen – sonst gehe „ihre Identität“verloren.
Die KJG helfe jungen Menschen, ihr Leben zu gestalten und bringe Orientierung mit dem Glauben, dankte Bürgermeister Schellenberg. Mit ihren 72-Stunden-Aktionen habe sie auch gemeinnützige Projekte mit erstaunlichen Ergebnissen umgesetzt. Die KjG habe einen „sehr großen Rückhalt in der Gemeinde“, dankte Alexander Rose von der Diözesanleitung. Dies sei eine „klasse Voraussetzung“für ihre Arbeit, zumal er in Wurmlingen immer auf sehr engagierte Jugendliche treffe.