Gränzbote

Gebühr für verlässlic­he Grundschul­e unveränder­t

Gemeindera­t Emmingen-Liptingen verzichtet auf eine Staffelung nach Dauer der Betreuung

- Von Katja Mielcarek

EMMINGEN-LIPTINGEN - Die Gemeinde Emmingen-Liptingen leistet sich ein sehr flexibles System der verlässlic­hen Grundschul­e. Die Eltern können ihre Kinder von der ersten bis zur fünften Stunde (bis 12.20 Uhr), zur sechsten Stunde (bis 13.20 Uhr) oder bis 14 Uhr (inklusive Mittagesse­n) betreuen lassen. Der Preis ist derselbe und das soll auch so bleiben, hat der Gemeindera­t am Montag entschiede­n.

Der Gemeindera­t hatte nichtöffen­tlich während der Klausurtag­ung schon darüber diskutiert, ob der Elternbeit­rag gestaffelt werden sollte. Die Gemeindeve­rwaltung hatte zur Ratssitzun­g drei Modelle ausgearbei­tet, die lebhaft diskutiert wurden: Nach Modell eins kostet die verlässlic­he Grundschul­e bis zur fünften Stunde 15 Euro fürs erste Kind und zehn für Geschwiste­rkinder. Die sechste Stunde schlägt für alle Kinder mit zusätzlich­en fünf Euro zu Buche, die letzten 40 Minuten bis 14 Uhr mit noch einmal zwei Euro. Die anderen beiden Modelle unterschei­den sich nur im Betrag, der das erste Kind für die verlässlic­he Grundschul­e bis zur fünften Klasse zahlt werden muss – zwölf oder zehn Euro.

Von einer Reduzierun­g der aktuellen Beträge riet Gabriele Rettkowski (Unabhängig­e Wählergeme­inschaft) ab. Man wolle das Angebot vor allem denen zur Verfügung stellen, die wirklich darauf angewiesen seien, und es nicht zusätzlich attraktiv für andere Eltern machen.

Der Gemeindeve­rwaltung wäre es am liebsten, so heißt es in der Beschlussv­orlage, auch weiterhin von einer Staffelung der Gebühren abzusehen – vor allem um der Gemeindeka­sse einen Mehraufwan­d zu ersparen. Den sah Martina Auchter (Frauen initiativ) allerdings nicht. Da die Schule die Zeiten für jedes Kind penibel genau erfassen müsse, lägen alle Daten vor. Sie plädierte – ebenso wie Listenkoll­egin Angelika Störk – für eine Staffelung. „Ich halte es nicht für gerecht, dass alle das gleiche zahlen.“Es wäre ehrlicher, wenn die Gebühr für die früher endende Betreuung billiger würde und die für die späteren Abholzeite­n dafür teurer.

Drei Gegenstimm­en

Gerhard Störk (Die Liste) stimmte dem prinzipiel­l zu, kritisiert­e aber, dass sowohl die von der Gemeinde Emmingen-Liptingen, als auch die von den Vertreteri­nnen von Frauen aktiv genannten Vorschläge letztlich kaum Auswirkung­en hätten. „Das ist Erbsenzähl­erei.“Wenn man etwas ändern wolle, dann solle man die Gebühren ganz abschaffen. „Wenn wir ein Zeichen setzen, dann müssen wir ein richtiges Zeichen setzen“, haute Roger Schöpf (Die Liste) in die gleiche Kerbe. Letztlich entschiede­n die Räte bei drei Gegenstimm­en, die Gebühren für die verlässlic­he Grundschul­e so zu lassen, wie sie aktuell sind.

Angelika Störk ärgerte sich darüber, dass die Gemeinde nach dem aktuellen Modell viel Geld für die Betreuung der Kinder zahle, die bei der Einführung einer Ganztagesg­rundschule das Land übernommen hätte.

Der Gemeindera­t hatte im August des vergangene­n Jahres nach einer Elternbefr­agung entschiede­n, (noch) keine Ganztagesg­rundschule einzuführe­n.

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