Schwarzwaldhochstraße soll wieder glänzen
Anrainer-Landkreise wollen mit neuem Konzept Deutschlands älteste Panoramastraße beleben
SEEBACH (lsw) - Sie soll moderner, komfortabler und für Touristen interessanter werden: Eine Initiative will der Schwarzwaldhochstraße den alten Glanz vergangener Zeiten zurückbringen. Geplant seien etwa neue Übernachtungsmöglichkeiten für Familien oder Wanderer, Angebote für E-Mobilität und mehr Komfort für Tagesgäste, teilten die Organisatoren bei der Vorstellung eines entsprechenden Plans am Mittwoch in Seebach mit.
Seit Jahren verfallen Hotels
In den vergangenen Jahren hatten mehrere Hotels und Restaurants entlang der 60 Kilometer langen Route durch den Nordschwarzwald geschlossen. „Sie ist etwas ins Alter gekommen“, sagte Claus Haberecht vom Landratsamt Rastatt über die älteste deutsche Panoramastraße. Im geschlossenen Schlosshotel Bühlerhöhe unweit von Baden-Baden etwa übernachteten einst Staatsmänner und Millionäre. Es wartet seit Jahren auf seine Sanierung und Wiedereröffnung. Andere Gebäude, etwa am Hundseck oder das Kurhaus Sand, sind seit Jahren dem Verfall preisgegeben.
Beteiligt an der Initiative sind unter anderem die Stadt- und Landkreise Baden-Baden, Freudenstadt, Ortenaukreis und Rastatt. Die Straße sei mit mehr als 1,5 Millionen Besuchern im Jahr immer noch ein touristisches Markenzeichen für den Schwarzwald, betonten die Initiatoren.
Heinz-Dieter Quack, der mit seinem Planungsbüro das Konzept erarbeitet hat, sprach von einem leichten Wachstum der Übernachtungen seit 2006. Gleichzeitig seien Betten abgebaut worden und die Zahl der Übernachtungsbetriebe sei deutlich gesunken. Nur in Einzelfällen bestehe Bedarf für Neubauten, weniger für Hotelgäste, eher für besondere Zielgruppen wie Fernwanderer.
Nötig seien auch barrierefreie Rastmöglichkeiten und ein neues Verkehrskonzept, zum Beispiel mit einer durchgehenden Busverbindung von Freudenstadt bis BadenBaden, sagten Quack und Haberecht. Die ersten Projekte sollten bis 2020 umgesetzt werden.
In den Plan seien alle bereits bestehenden Entwicklungskonzepte der Kreise und Gemeinden und des Nationalparks eingeflossen. „Nur wenn wir die Sache vereint angehen, klappt es“, sagte Haberecht. Was jetzt vorliege, sei noch kein Ausführungsplan. „Die spannendste Zeit kommt erst noch.“