Verein „Wir für Sie“stellt sich vor
Senioren informieren sich in Talheim über die Hilfen im Alltag
TALHEIM - Einmal im Monat findet in Talheim auf Einladung der Kirchengemeinde ein Seniorennachmittag statt. Diesmal hat Pfarrer Eckehard Hörster den Bürgermeister Martin Hall in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender des Nachbarschaftshilfevereins „Wir für Sie“eingeladen. 30 Talheimer waren gekommen, um zu hören, was es mit diesem Verein auf sich hat.
Martin Hall kam in Begleitung der Talheimer Einsatzleiterin Ilona Hoffrichter. Der stellvertretende Vorsitzende erklärte die Aufgaben des Vereins. „Wir sind keine Konkurrenz zum bestehenden Kindergarten- und Krankenpflegeverein, der hauptsächlich Besuchsdienste macht und wir sind keine Konkurrenz zu den Pflegediensten“, stellte Hall klar. Die Helfer des Nachbarschaftshilfevereins leisten Unterstützung bei hauswirtschaftlichen Aufgaben, übernehmen Gartenarbeiten und Räumdienste, oder begleiten zu Arztbesuchen und Einkäufen. Die Dienste des Vereins stehen nicht nur Senioren, sondern auch Familien zur Verfügung.
Ilona Hoffrichter, die Einsatzleiterin in der Gemeinde, sagte: „In Talheim gibt es derzeit drei Helferinnen, zwei weitere überlegen es sich noch. Auch an Anfragen mangelt es nicht.“Dann erklärte sie das Zustandekommen einer Hilfe durch den Verein „Wir für Sie“. Wenn sie den Anruf eines Hilfesuchenden erhält, besucht sie die Person, oder die Familie, ermittelt den Bedarf und vermittelt einen Helfer. „Wenn wir einen Helfer verpflichten, führen wir mit ihm ein Einführungsgespräch und er unterschreibt eine Schweigepflichterklärung“, erklärt Ilona Hoffrichter die Vorgehensweise. Wie lange man die Hilfe in Anspruch nehmen könne oder müsse, war eine der Fragen von den Senioren. „Das wird so flexibel gehandhabt, wie der Bedarf besteht“, antwortet die Einsatzleiterin.
Und wie es sich mit der Mitarbeit im Verein verhält, wollte noch jemand wissen. „Auch das bestimmt jeder Helfer selbst“, war die Antwort von Ilona Hoffrichter.
Pfarrer Eckehard Hörster brachte noch einen anderen Aspekt ins Gespräch, der die Arbeit des Nachbarschaftshilfevereins wertvoll macht. „Früher kannten sich alle Leute im Dorf“, sagte er. „Das ist heute nicht mehr so. Durch viele Zuzüge kennen die Älteren die Jüngeren nicht mehr“, sagt Hörster. Das sei ein verheerender Trend zur Vereinsamung. Solch ein Verein schaffe eine soziale Vernetzung, das sei Hilfe für den Nächsten. „Auch ich habe in der kurzen Zeit, seit ich Einsatzleiterin bin, schon Leute kennen gelernt, von denen ich bisher nichts wusste“, pflichtet Ilona Hoffrichter bei.