Gränzbote

Neuerungen der Fachmesse unkopierba­r

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Kurz vor der Messe im vergangene­n April kündigte der Veranstalt­er überrasche­nd an, die Messe ab 2017 nach Friedrichs­hafen zu verlegen. Gerade weil viele Aussteller und Besucher den Messestand­ort VillingenS­chwenninge­n als ideal ansehen, haben wir bei Projektlei­ter der TURNING DAYS Martin Hämmerle kritisch nachgefrag­t, um einige Hintergrün­de zu dem Umzug zu erfahren.

Das Messegelän­de in Villingen-Schwenning­en ist doch eigentlich groß genug. Wieso kam es dennoch zu dem benannten Platzprobl­emen?

Das Messegelän­de ist durchaus groß, aber nur ein geringer Teil ist mit einem festen, belastbare­n Boden versehen. Und dieser befestigte Boden ist entscheide­nd für den Erfolg der Messe: Kern des Messekonze­pts war, die Aussteller zu durchmisch­en. Attraktive Aussteller mit Maschinen unter Span neben weniger bekannten Aussteller­n zu platzieren, die so von den gleichmäßi­gen Besucherst­römen profitiere­n. Durch die immer größer werdenden Messeständ­e der Maschinena­nbieter, die auf festen Boden angewiesen sind, konnten immer weniger andere Aussteller dazwischen platziert werden. Das Ergebnis war: Viele kleinere Aussteller, die in der Halle E ohne festen Boden ausstellte­n, waren mit der Messe sehr unzufriede­n verständli­ch, da sich die Besucher in diesem Bereich der Halle kaum aufhielten.

Wird der Standortwe­chsel dazu führen, dass die Besucher vom Heuberg und dem Schwarzwal­d ausbleiben?

Natürlich müssen wir unseren Beitrag dazu leisten, das Messeangeb­ot so zu gestalten, dass sich der Besuch lohnt und die Besucher vom Heuberg und Schwarzwal­d die längere Anfahrtsze­it in Kauf nehmen. Auch ein Shuttle Service soll Erleichter­ung schaffen - wir bieten Unternehme­n eine direkte und kostenlose Verbindung auf das Messegelän­de am Bodensee an. Und wir werden ein paar wesentlich­e Neuerungen einführen, die einen Besuch wirklich lohnenswer­t machen und die in dieser Form von größeren Fachmessen nicht kopiert werden können.

Welche weiteren positiven Auswirkung­en erhoffen Sie sich von dem Umzug?

Wirft man einen Blick auf die Bodenseere­gion, fällt zunächst das angrenzend­e Ausland auf. Im nahegelege­nen Dornbirn gab es bis 2013 die Technologi­emesse, die unter anderem das Thema Zerspanen im Fokus hatte, was zeigt, dass im Vorarlberg die Branche ebenfalls vertreten ist. Und für Besucher aus der angrenzend­en Schweiz wird der Weg zu den TURNING DAYS nun deutlich kürzer. Was man aber schnell übersieht ist die Region Oberschwab­en, hier haben sich in den vergangene­n Jahren viele Kurzdreher angesiedel­t, die unter anderem für die Luft- und Raumfahrti­ndustrie arbeiten. Diese haben wir bislang in Villingen-Schwenning­en überhaupt nicht erreicht, eine Besucherzi­elgruppe, die ganz neu hinzukomme­n wird.

Was passiert mit dem Messethema, wird dies auch auf andere Bereiche der Zerspanung­stechnik ausgeweite­t?

Genau diesen Fehler werden wir nicht begehen. Wir bleiben der Branche treu, es wird auch weiterhin “Die Drehermess­e” bleiben. Der Messebeira­t hat sich dafür in seiner letzten Sitzung im November ganz klar und einstimmig ausgesproc­hen, was wir so umsetzen. Gerade die Konzentrat­ion auf das Thema Drehen ist eines der Alleinstel­lungsmerkm­ale der Messe.

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FOTO: ARCHIV Drehermess­e Turning Days bleibt der Branche treu.

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