Ferienbetreuung soll am Bedarf orientiert werden
Gemeinderat Emmingen-Liptingen will den Eltern Planungssicherheit geben
EMMINGEN-LIPTINGEN - Die Ferienbetreuung der Grundschulkinder der Gemeinde Emmingen-Liptingen soll weder zahlenmäßig noch rigide altersmäßig begrenzt werden. Das hat der Gemeinderat am Montag mehrheitlich beschlossen. Statt dessen solle der Bedarf frühzeitig abgefragt werden und im Falle des Falles das Platzangebot angepasst werden.
Die Gemeindeverwaltung hatte vorgeschlagen, an der bisherigen Praxis festzuhalten. Das hätte bedeutet, dass Kinder aus der fünften oder sechsten Klasse nur aufgenommen werden könnten, wenn die zur Verfügung stehenden 30 Plätze nicht voll besetzt wären. Gab es mehr Grundschulkinder als Plätze musste das Los entschieden – vorgekommen sei das seit 2012, als das Angebot in der Gemeinde eingeführt wurde, einmal, sagte die stellvertretende Hauptamtsleiterin Maria BerchtoldSauer. Grundsätzlich könnten Kinder ab der fünften Klasse ohne Aufsicht zu Hause bleiben, hatte die Gemeindeverwaltung ihren Beschlussvorschlag begründet.
Dem widersprach Angelika Störk (Frauen initiativ) energisch. „Brauchen Kinder ab zehn Jahren keine Betreuung?“, fragte sie in die Runde. Der Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS) verlange eine Betreuung für Kinder bis 14 Jahren. Die aktuelle Regelung biete keine Planungssicherheit für Eltern von älteren Kindern, dass sie bis zum Schluss abwarten müssten, wie viele jüngere Kinder angemeldet werden. Mathias Ackermann (Unabhängige Wählergemeinschaft) riet dazu, die bisherige Praxis, die in den meisten Fällen funktioniert habe, nicht über Bord zu werfen, sondern pragmatisch vorzugehen. Auch Gabriele Rettkowski (Unabhängige Wählervereinigung) stimmte dem zu: „Wenn es mal nicht reicht, können wir immer noch diskutieren, wie wir das Problem lösen. Alles über den Haufen zu werfen, bringt es nicht.“
Ausnahmen sind möglich
Die Räte einigten sich schließlich darauf, den Bedarf nach einer Betreuung für Grundschulkinder in den Ferien frühzeitig zu ermitteln und im Zweifel die Kapazitäten zu erhöhen. Auch bei der Altersbegrenzung will man nicht zu streng sein. Ausnahmeregelungen sollen ausdrücklich möglich sein.
Auch der Vorschlag der Gemeindeverwaltung, in diesem Jahr die Betreuung in den Herbstferien ausfallen zu lassen, wurde von den Räten gekippt. Die Verwaltung hatte argumentiert, dass die Ferien durch den einmaligen zusätzlichen Feiertag am 31. Oktober nur drei Tage lang seien. „Ich finde es nicht gut, wenn wir ein verlässliches Angebot über den Haufen werfen“, sagte Gerhard Störk (Die Liste). „Die Leute brauchen es doch trotzdem. Es spart uns auch nicht viel Geld.“
Der Passus wurde aus dem Beschluss gestrichen. Sollte es Eltern geben, die eine Betreuung für ihre Kinder in den Herbstferien brauchen, wird eine angeboten – egal für wie viele Tage und für wie viele Kinder, so die Entscheidung des Rats.