Von der Bundeswehr ins Kloster
Ist es nicht das Ziel, dass Behinderte in Ihrer Firma unter gleichen Bedingungen wie Ihre Mitarbeiter angestellt werden?
Ich denke, es sollte immer das Ziel sein, Menschen mit Behinderung in der freien Industrie zu beschäftigen. Dagegen spricht nichts, aber für uns haben wir mit dem verantwortlichen Betreuer ein passendes Modell gefunden. Acht Leute sind nämlich schon eine ganze Menge. Die Menschen brauchen einfach mehr Betreuung und die kann nur die Lebenshilfe leisten.
Gibt es ähnliche Projekte wie Ihres in der Gegend?
Soweit ich weiß, arbeitet die Lebenshilfe mit der Hirsch-Brauerei in Wurmlingen und mit weiteren Betrieben im Landkreis zusammen. Unser Modell der ausgelagerten Arbeitsgruppe, die von einem Mitarbeiter vor Ort begleitet wird, ist noch Vorreiter und wir sind damit Einzelkämpfer hier in der Region. Das liegt aber auch daran, dass wir die Infrastruktur stellen können. Wir können ausreichend Arbeitsplatz und die sozialen Räume für die Mitarbeiter stellen. Aber auch wir optimieren noch.
Was genau?
Die Mitarbeiter der Lebenshilfe und ihr Betreuer sollen künftig in unsere EDV-Prozesse einbezogen werden. Die Gruppe sollte Arbeitsaufträge über unser System selbst zurückmelden können. Außerdem lassen wir gerade Merkt-T-Shirts für sie fertigen, sodass sie auch optisch dazugehören und beziehen sie in unsere Geburtstagsaktion mit ein. Solche Kleinigkeiten sind den Menschen enorm wichtig - ich werde jeden Tag nach der Lieferung der Shirts gefragt und freue mich jetzt schon auf die strahlenden Gesichter, wenn wir sie aushändigen werden. SPAICHINGEN (pm) - Einen besonderen Lebensweg hat Bruder Longinus Beha: Der 36-Jährige trat, nach mehreren Bundeswehreinsätzen als Zeitsoldat, vor über zehn Jahren ins Kloster Beuron ein.
„Gemeinsam möchten wir mit Bruder Longinus über diese ungewöhnliche Karriere und über seinen Weg zum Glauben sprechen“, sagt die Spaichinger CDU-Vorsitzende Eva Burger. Der CDU-Stadtverband lädt alle interessierten Bürger zu der öffentlichen Veranstaltung am Samstag, 11. Februar um 14.30 Uhr im Café Kdrei auf dem Marktplatz ein.
Frank Beha, Jahrgang 1980, ist im Schwarzwald geboren. Nach der Schule, die er nach der Mittleren Reife verlässt, erlernte er den Beruf des Elektrikers. Nach der Gesellenprüfung verpflichtet er sich zunächst als Zeitsoldat bei der Bundeswehr.
Er wird zum Kampfeinsatz nach Mazedonien und später nach Afghanistan verlegt. Dort entschließt er sich, ins Kloster einzutreten. In Afghanistan ändert sich die Einstellung des Abenteurers, „der nicht viel mit Gott am Hut hat“. Die einfachen Menschen dort und ihr Glaube an Gott hätten ihn tief erschüttert, so eine Pressemitteilung. Nach dem Abschied von der Bundeswehr tritt er im November 2005 zunächst als Postulant ins Kloster Beuron ein, wo er heute als Bruder Longinus wirkt. Im Jahr 2009 veröffentlichte er sein Buch „Ab morgen Mönch: Ein Afghanistansoldat geht ins Kloster“.