Ökologisches Projekt bekommt zweite Chance
Nach drei Jahren Pause ist Kreenheinstetten wieder auf dem Weg, Bioenergiedorf zu werden
KREENHEINSTETTEN (hu) - Vor Kurzem erst hat die Firma Solarcomplex bei einem Infoabend die Bürger detailliert über die neue Situation bei der Verwirklichung des Nahwärmenetzes in Kreenheinstetten informiert. Der erste Anlauf 2014 wurde auf Eis gelegt, da damals zu wenig Haushalte bereit gewesen waren, sich ans Netz anschließen zu lassen. Mittlerweile hat sich aber viel getan, sodass jetzt eine zweite vielversprechende Chance für Kreenheinstetten gegeben ist, ein Nahwärmenetz und schnelles Internet zu bekommen.
In der jüngsten Ortschaftsratssitzung wurde erneut die Werbetrommel für das Projekt gerührt. Die Räte, allen voran Ortsvorsteher Guido Amann, beschworen förmlich den Wunsch, mehr interessierte Haushalte beim zweiten Durchgang zur Verwirklichung des Nahwärmenetzes zu gewinnen.
Diesem Wunsch kamen die Fakten entgegen, die im Vergleich zum ersten Anlauf vor drei Jahren zu verzeichnen sind: Insgesamt werden bei dem neuen Ansatz durch die Landesförderung die gleichen Konditionen wie in Leibertingen erreichbar sein. Die Nahwärmeversorgung wird zentral bei der „Naturenergie Bäumlehof GmbH“eingerichtet werden. Im Gespräch mit dem Betreiber des Biogasstandortes zwischen Kreenheinstetten und Leibertingen, Lothar Braun-Keller, konnte in Erfahrung gebracht werden, dass seitens der Biogasenergieumwandlung in Wärmenergie bereits zwei vorhandene Gasmotoren im Einsatz seien, die jeweils bei Volllast 250 Kilowatt elektrische und 290 Kilowatt thermische Energie liefern können. Das entspricht einem 90 prozentigen Wirkungsgrad.
Die Hoffnung der Kreenheinstetter Ortschaftsräte ist jetzt groß, mehr Interessenten von dem ökologischen Vorhaben begeistern zu können als beim ersten Anlauf vor drei Jahren. Sie wiesen nochmals darauf hin, dass eine Abgabe des in jedem Kreenheinstetter Haushalt eingegangenen Vertragsantrags bis Ende Februar nötig sei, um die jetzt deutlich höheren Zuschüsse abrufen zu können.
Keine Energiezentrale vorgesehen
Die neuen Konditionen sind: Arbeitspreis 8,5 Cent pro Kilowattstunde und 252,36 Euro Grundpreis pro Jahr (beides Nettopreise). Die Mindestabnahme beträgt 10 000 Kilowattstunden Heizleistung. Zusätzlich zur ökologischen Nahwärme wird auch der Anschluss an das Glasfasernetz den Ortsteil Kreenheinstetten für die Zukunft fit machen und den Wert der einzelnen Immobilien steigern helfen – so ist in einer amtlichen Mitteilung zu lesen.
Es wird keine Energiezentrale wie ursprünglich vorgesehen in Kreenheinstetten geben, die Nahwärme wird von „Naturenergie Bäumlehof GmbH“Leibertingen bereitgestellt werden. Drei Quellen stehen dort zur Verfügung: Abwärme von zwei Biogasmotoren, Heizkessel mit Hackschnitzelfeuerung und für Engpässe ein Ölbrennerkessel. Ein 1500 Kubikmeter Heißwasserspeicher wird ebenso zur Pufferung vorgehalten werden.