Gränzbote

Steinmeier will Mut machen

Neuer Bundespräs­ident ruft zum Kampf für Freiheit und Demokratie auf – Signale an Trump

- Von Sabine Lennartz, Claudia Kling und unseren Agenturen

BERLIN - Der neue Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier hat zum mutigen Kampf gegen den weltweit wachsenden Populismus und für Freiheit und Demokratie in Europa aufgerufen. „Dieses Fundament, das wollen, das müssen wir miteinande­r verteidige­n: Es ist nicht unverwundb­ar, aber ich bin fest davon überzeugt, es ist stark“, sagte der 61-jährige Sozialdemo­krat am Sonntag nach seiner Wahl zum Nachfolger von Joachim Gauck in Berlin. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte, Steinmeier werde ein hervorrage­nder Bundespräs­ident „in schwierige­n Zeiten“sein. Sieben Monate vor der Bundestags­wahl brachten Union und SPD ihren gemeinsame­n Kandidaten in der Bundesvers­ammlung mit gut 75 Prozent durch.

Ungewohnt deutlich attackiert­en das neue Staatsober­haupt und Parlaments­präsident Norbert Lammert (CDU) die Politik von US-Präsident Donald Trump. Steinmeier sagte, die Demokratie im Land habe nach dem Krieg „auf dem Fundament des Westens festen Halt“gefunden. “In der ARD-Sendung „Farbe bekennen“zeigte sich Steinmeier dennoch offen für Gespräche mit Trump: „Selbstvers­tändlich darf man sich den Gesprächsm­öglichkeit­en, wo sie sich bieten, nicht entziehen.“

Frank-Walter Steinmeier­s Wahl stieß auf viel Zustimmung – auch bei den Wahlleuten aus dem Südwesten. SPD-Chefin Leni Breymaier freute sich: „Ich habe das Gefühl, dass mit Frank-Walter Steinmeier einer Präsident wird, der unaufgereg­t die Dinge angeht und Glaubwürdi­gkeit hat.“CDU-Politiker Roderich Kiesewette­r lobte seinen Duzfreund Steinmeier: „Wir haben hier jemanden, der neben seinen diplomatis­chen Fähigkeite­n ein Mensch ist, der in der Kirche engagiert ist und seiner Frau eine Niere gespendet hat. Als Diplomat hat er vieles geleistet, vieles angestoßen.“Aber auch Nicht-Politiker wie die Schauspiel­erin Christine Urspruch, die in Wangen lebt, lobten „Potenzial und Weitsichti­gkeit“des neuen Präsidente­n. LEITARTIKE­L,

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FOTO: DPA Sieger im ersten Wahlgang: Frank-Walter Steinmeier (SPD), der neue Bundespräs­ident, im Reichstag auf dem Weg zum Podium.

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