Inklusionsprojekt nimmt Fahrt auf
Menschen mit Einschränkungen soll das Leben leichter gemacht werden – Ehrenamtliche gesucht
TUTTLINGEN - Die Verantwortlichen des Inklusionsprojekts „Zusammen für ein inklusives Tuttlingen“haben am vergangenen Samstag bei der Auftaktveranstaltung verschiedene Termine und Veranstaltungen angekündigt und an verschiedenen Stationen im Tuttlinger Jugendkulturzentrum (JuKuZ) mit allen Beteiligten Gespräche geführt.
Menschen mit Einschränkungen stehen für das Inklusionsprojekt im Mittelpunkt. Das Projekt soll die gesellschaftliche Teilhabe der Menschen mit einer Behinderung in der Stadt und im Landkreis Tuttlingen fördern und neue Angebote schaffen.
Im JuKuZ begrüßte zunächst Isabel Krichel-Bonstein, Leiterin des Projekts „Zusammen für ein inklusives Tuttlingen“, alle Anwesenden. Bei einer Foto-Aktion, selbstgebackenem Kuchen und Kaffee, einem Würfelgewinnspiel und zahlreichen weiteren Stationen tauschten sich die Interessierten mit den Kooperationspartnern und den Verantwortlichen der Stiftung Liebenau aus.
Einer der Höhepunkte der Auftaktveranstaltung war sicherlich das Musiker-Duo „Dos Mundos“, das mit einer musikalischen Gesangseinlage viel Beifall erntete, unter anderem mit ihrem eigenkomponierten Song „Wie spricht man einen Engel an?“oder dem passenden Hit zur Inklusion „True Colours“.
Hauptprojekt soll bald starten
Seit Oktober 2016 gibt es das Projekt, das die Stiftung Liebenau mit den Kooperationspartnern der Stadt und dem Landkreis Tuttlingen ins Leben gerufen hat. Im Moment befindet sich die Aktion in einem Vorlaufprojekt. „Wir sind jetzt daran, den Antrag für das Hauptprojekt zu stellen“, erklärt Krichel-Bonstein. Für die Bereiche Kunst, Kultur, Freizeit und außerschulische Bildung ist das Inklusionsprojekt ausgerichtet. Im Rahmen des Projekts werden verschiedene Veranstaltungen und Aktionen behindertengerecht angeboten.
So wird es beispielsweise eine Stadtführung in Tuttlingen geben, ein regelmäßiges BegegnungstreffCafé und einen Infostand bei der Theateraufführung „Ziemlich beste Freunde“. Im zweiten Halbjahr werden die Angebote ausgeweitet. Unter anderem sind die Volkshochschule und Stiefels Buchladen Kooperationspartner. Somit sind diverse Kurse der Volkshochschule auf eingeschränkte Menschen entsprechend vorbereitet.
„Drei Jahre wird dieses Projekt ab April von der Aktion Mensch gefördert“, erklärt die Leiterin. „Ziel soll nach den drei Jahren sein, dass es in Tuttlingen inklusive Strukturen gibt, die sich selbst tragen“, spricht Krichel-Bonstein dabei den Gedanken der Nachhaltigkeit an.
„Es gibt in Tuttlingen bereits viele Strukturen und Institutionen die in diese Richtung etwas machen, aber jeder für sich“, sagte die Projektleiterin. „Wir versuchen es ineinander einfließen zu lassen“. Nachholbedarf gäbe es immer, wie Stolpersteine, fehlende Rampen, aber auch eine vereinfachte Anmeldung etwa bei der VHS. Ebenso könnten nach Einschätzung von Krichel-Bonstein Flyer und Infomaterialien leichter und verständlicher gestaltet werden. „Große Schrift, einfachere Sätze und weniger Fremdwörter“sind in diesem Fall ihre Verbesserungsvorschläge.
Wer Interesse hat, darf sich gerne einbringen
Wer ehrenamtlich beim Inklusionsprojekt mitwirken möchte und wer Lust hat auf gemeinsame Unternehmungen, der kann beispielsweise die Begleitung und Unterstützung von einem eingeschränkten Menschen zu einem Volkshochschulkurs oder einem Ausflug übernehmen, zur Verständigung vor Ort mit dabei sein oder beim Begegnungstreff sich in Gespräche einbringen. Weitere Informationen und Auskünfte zu allen Veranstaltungen und für alle die ehrenamtlich mitwirken möchten gibt es bei der Projektleiterin Isabel KrichelBonstein unter 0172 / 4091534 oder per Mail an tut-inklusiv@stiftung-liebenau.de.