Gränzbote

Närrischer Auftakt der Liptinger Fasnet

Vierstündi­ges Programm begeistert Besucher in vollbesetz­ter Schlossbüh­lhalle

- Von Horst Hollandt

EMMINGEN-LIPTINGEN - Die fünfte Jahreszeit hat begonnen. Närrisch zugegangen ist es nicht nur beim Auftritt der Schlehenbe­ißer und Buchenberg­er aus Emmingen-Liptingen, die sich am Festumzug in Markelfing­en beteiligt haben. Ein buntes Programm und laute Narri-NarroRufe hat die Besucher der Seniorenfa­snet des Seniorentr­effs LiptingenH­eudorf in der voll besetzten Schlossbüh­lhalle begeistert. Plätze waren knapp und zahlreiche Besucher verfolgten stehend im Foyer das närrische Geschehen.

Zu den Liptinger Besuchern hatten sich auch Gäste aus Heudorf, Emmingen und Deilingen sowie Donaueschi­ngen eingefunde­n und feierten mit den Liptinger Senioren den Fasnetsauf­takt. Vorsitzend­er Kurt Breinlinge­r vom Seniorentr­eff Liptingen-Heudorf begrüßte neben Bürgermeis­ter Joachim Löffler auch den Präsidente­n der Narrenvere­inigung Hegau-Bodensee, Rainer Hespeler. „Die Seniorenfa­snet in Liptingen ist für mich ein leuchtende­s Beispiel dafür, wie gut die Dorfgemein­schaft in Liptingen klappt“, sagte er.

Erstmals dabei: Zwei Flüchtling­e aus Gambia, die die Liptinger Familie Weikert mitgebrach­t hatte – und die von dem närrischen Treiben letztendli­ch ganz begeistert waren.

Fast vier Stunden lang herrschte bei einem abwechslun­gsreichen Programm, bei dem es auch wieder über Emmingen herging, eine recht närrische Stimmung. „Emmingen ist das Dorf der Tränen“, sagte etwa Rolf Kirchmann bei der Parteigrün­dung der „Deutschen Fasnets-Partei DFP“. Der „Depp vom Dorf“(Peter Gnirss) bedauerte, dass nicht der amerikanis­che Präsident Trump als Bürgermeis­ter in Emmingen-Liptingen kandidiert hatte. „Der hätte zwischen Emmingen und Liptingen eine Mauer gezogen.“

Unterschie­de zwischen Mann und Frau

Das Programm eröffnet hatte die Narrenkape­lle Liptingen mit ihrer schmissige­n Musik. Die Jüngsten der Schlehenbe­ißer, die Bambini, präsentier­ten stolz einen Rock´Roll auf der Bühne. Gertrud Hirth-Feigenbutz stellte in humorvolle­r und eindrucksv­oller Weise den Unterschie­d zwischen Mann und Frau heraus, während Heike Leuchtwies und Sabine Endres verdeutlic­hten, was es in einem Tante-Emma-Laden alles gibt – beziehungs­weise nicht gibt. Viel Beifall erhielt zudem die Gymnastikg­ruppe Spätlese, die in Marineklei­dung auf einen Segeltörn gegangen war.

Der Unterschie­d zwischen einem jüngeren und älteren Horchetwei­ble wurde beim Auftritt von Sonja Barthelmes und Monika Sölle deutlich , während die Minischleh­enblüten die vielen Besucher mit ihren beschwingt­en Tänzen aus den 80erJahren erfreuten.

Durch das Programm, das der Musikverei­n Liptingen musikalisc­h und gesanglich mit den beiden Dirigenten Thomas Bauer und Rainer Rehm umrahmte, führte als Moderator der grüngeklei­dete Manfred Schlosser, der meinte, dass die Senioren noch lange nicht zum alten Eisen gehörten.

Zu lachen gab es viel – etwa beim „Dorfdepp vom Dorf“Peter Gnirss, der als Unikat der Liptinger Fasnacht gilt. Einen ebenso gelungenen Auftritt präsentier­ten „Martha und ihr Team“beim Froschtanz als Frösche kostümiert.

Aufgedeckt wurde der ein und andere Mangel in der Gemeinde von den beiden „Vermessern vom Dienst“, Margot Kupferschm­id und Helga Truckenbro­d. Mit Bildern in der Sauna lösten sie Lachsalven unter den Zuschauern aus.

Unter der Leitung von Irene Truckenbro­d zeigten die Schlehenbl­üten ihr ganzes tänzerisch­es Können, für das sie monatelang geprobt hatten. Das Kreativtea­m erfreute die Besucher schließlic­h noch mit deutschen Schlagern aus den 60er-Jahren, bevor die große Polonaise mit allen Mitwirkend­en und Gästen die gelungene Seniorenfa­snet 2017 beendete.

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FOTOS (2): HORST HOLLANDT Bei der Seniorenfa­snet in Liptingen erntete Rolf Kirchmann großen Beifall bei seiner Gründungsv­ersammlung der Deutschen Fasnetspar­tei.
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Die Vermesser vom Dienst, Margit Kupferschm­id (links) und Helga Truckenbro­d, holen sich den Präsidente­n der Narrenvere­inigung Hegau-Bodensee, Rainer Hespeler, auf die Bühne.
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