Gränzbote

Zahltag kurz vor dem 45.

Pechstein attackiert nach Silber mal wieder ihre Kritiker

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GANGNEUNG (dpa/sz) - Nach ihrem „unglaublic­hsten Tag“erließ Claudia Pechstein großzügig ihrem Trainer Peter Mueller den Sprung in die Fluten des eiskalten Japanische­n Meeres. Der US-Amerikaner hatte vor den 5000 Metern der Eisschnell­laufWeltme­isterschaf­t in Gangneung das „Eisbaden“angekündig­t, wenn seiner Sportlerin die Sensation gelänge. Sie gelang: Elf Tage vor ihrem 45. Geburtstag krönte Pechstein ihre 27. internatio­nale Saison mit dem Gewinn der 61. Medaille bei Olympia, WM oder EM. „Ich habe seinen Wetteinsat­z in zwei Runden Bier umgewandel­t“, berichtete die Berlinerin bestens gelaunt nach ihrem von niemandem erwarteten Silber. „Das ist echt eine historisch­e Medaille.“Eine, die das Auftreten der Deutschen krönte, die nach schwachen Jahren wieder Aufwind verspüren. Denn auch Nico Ihle mit Silber über 500 Meter und Patrick Beckert mit Bronze über 10 000 Meter (in deutscher Rekordzeit von 12:52,76 Minuten) überzeugte­n.

Ehe sie eine Eiskunstla­uf-Einlage mit der Deutschlan­d-Fahne hinlegte, hatte Pechstein mit dem Finger auf den Lippen sofort wieder auf ihre Situation seit der Zeit ihrer Sperre 2009 wegen erhöhter Blutwerte aufmerksam gemacht. „Heute war Zahltag. Der Finger galt allen, die mir Erfolg nicht gönnen. Sie sollten einfach mal die Klappe halten.“In 6:53,93 Minuten war Pechstein zuvor auf dem Olympia-Eis von 2018 eine Zeit gelaufen, die ihr seit 2011 nicht gelungen war.

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FOTO: DPA Einfach mal die Klappe halten: Claudia Pechstein, WM-Zweite.

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