Gränzbote

Des einen Glück ist des anderen Fluch

Freiburg gewinnt 2:1 (1:1) gegen 1. FC Köln, dessen Niederlage­nserie im Breisgau anhält

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FREIBURG (dpa/SID) - Der SC Freiburg bleibt im Schwarzwal­dstadion weiter eine Macht. Mit dem hart erkämpften 2:1 (1:1)-Erfolg gegen 1. FC Köln bauten die Breisgauer ihre eindrucksv­olle Heimbilanz auf nun sieben Siege in zehn Saisonspie­len aus. Als Tabellenac­hter dürfte die Mannschaft von Christian Streich auch nicht mehr in den Abstiegsst­rudel geraten – der Vorsprung auf Bremen auf Platz 16 beträgt schon 13 Punkte. Auch das 16. Saisontor des Kälner Stürmers Anthony Modeste war zu wenig, weil Freiburg dank der Treffer des wieder einmal starken Taktgebers Vincenzo Grifo und von Stürmer Maximilian Philipp (77.) die Oberhand behielt. „Der Trainer hat mir vorher gesagt, dass allmählich noch mal einer reingehen muss“, sagte Grifo bei Sky, „wir waren von Anfang an sehr gut im Spiel und haben uns belohnt.“

Neven Subotic, Kölns Neuzugang vom BVB, der sein erstes Bundesliga­spiel nach fast einem Jahr absolviert­e, analysiert­e: „Das Spiel war sehr dreckig. Es war nicht unfair, aber es war ein brutales Kampfspiel.“

Für die Kölner hält derweil ihr Schwarzwal­d-Fluch an. Der FC konnte nunmehr seit mehr als 20 Jahren nicht mehr im Breisgau gewinnen. Im Kampf um die erste Europapoka­l-Qualifikat­ion seit 1992 verpassten sie zudem einen großen Schritt – statt des möglichen dritten Tabellenpl­atzes stehen die Rheinlände­r weiter auf Platz sieben. Drei Punkte beträgt der Vorsprung auf den SC noch.

Philipp mit dem 49 999. Tor

„Natürlich hätten wir einen großen Sprung machen können, aber wir dürfen uns nicht verrückt machen lassen“, sagte Verteidige­r Dominique Heintz zur ersten Kölner Liganieder­lage seit dem 3. Dezember. „Die anderen haben auch verloren“, tröstete sich der Verteidige­r mit Blick auf die Pleiten der direkten Rivalen. Auf den FC warten nun die Wochen der Wahrheit: Schalke, Leipzig und Meister Bayern sind die nächsten Gegner. pariert vor dem lauernden Antony Modeste (li.).

Die 24 000 Zuschauer im ausverkauf­ten Schwarzwal­dstadion warteten in den ersten zehn Minuten allerdings vergeblich auf Höhepunkte. Die Gäste, bei denen Leonardo Bittencour­t sein 100. Bundesliga-Spiel bestritt, waren in der Anfangspha­se die etwas aktivere Mannschaft. Die Freiburger, die ohne Pascal Stenzel auskommen mussten, lauerten in erster Linie auf Fehler der Kölner.

In der 19. Minute wäre diese Taktik fast aufgegange­nen. Kölns Verteidige­r ließen SC-Innenverte­idiger Marc Torrejón nach einem Freistoß völlig unbewacht vor ihrem Tor stehen, der Spanier traf per Kopf den Pfosten. Acht Minuten später war es auf der Gegenseite Nationalsp­ieler Jonas Hector, der eine KopfballCh­ance nicht nutzen konnte. Nach der ersten guten Chance der Partie wurde Freiburg mutiger und nutzte ein Abstimmung­sproblem in der Kölner Abwehr zur Führung. Bei einem Dribbling von Grifo agierte Frederik Sörensen viel zu passiv und ließ den in Pforzheim geborenen Italiener aus kurzer Distanz zum Schuss kommen, der an die Unterkante der Latte prallte und dann knapp hinter der Torlinie aufkam.

Gleich darauf musste der FC wechseln. Für den angeschlag­enen Marco Höger kam Christian Clemens. Dennoch schafften die Kölner noch vor der Pause den verdienten Ausgleich. Modeste staubte aus kurzer Distanz ab.

Kurz nach dem Seitenwech­sel vergab der Franzose die große Möglichkei­t zum zweiten Tor (50.). Ein Treffer hätte allerdings zu heftigen Diskussion­en geführt, da Modeste deutlich im Abseits stand, als er an SC-Keeper Alexander Schwolow scheiterte. Danach entwickelt­e sich ein offener Schlagabta­usch mit Chancen auf beiden Seiten. Philipp nutzte schließlic­h den Abpraller nach einem Grifo-Freistoß und erzielte so den 49 999. Treffer der Bundesliga­geschichte. „In einer Zeitung stand, dass ich das 50 000 Tor schießen sollte. Ein Tor weniger ist jetzt auch nicht schlimm. Hauptsache es hat zum Sieg gereicht.“ Außerdem: Regionalli­ga Südwest (20./21. Spieltag): Waldhof Mannheim – Stuttgarte­r Kickers 3:2, Eintracht Trier – 1. FC Kaiserslau­tern II 2:2.

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FOTO: IMAGO Freiburgs Alexander Schwolow (r.)

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