Gränzbote

Mut zu Farbe und anderem Geschmack

- Biberach

Zum Artikel „Ist das Kunst oder muss das weg?“(10.2.): Ich fasse es nicht! Ein Hauseigent­ümer in Hayingen soll sein Haus anders streichen, weil die Farbe nicht zum Stadtbild passe. Es wird die Frage aufgeworfe­n, ob es sich um eine „unerlaubte Verunstalt­ung des Stadtbilde­s“handle. Du liebe Güte!

Wenn ich mir überlege, bei wievielen Häusern in Biberach mein ästhetisch­es Empfinden gestört ist und ich mir diese Frage stellen könnte: Biberach wäre, sagen wir mal so, ziemlich „übersichtl­ich“. Ein paar Beispiele gefällig? Da ist zuallerers­t das Porterhous­e zu nennen, steht in der Nähe von ein paar alten Villen, potthässli­ch, passt überhaupt nicht in die Reihe. Oder die beiden Würfel in der Nähe des Ulmer Tors. Wie passen die denn zum altehrwürd­igen Stadttor? Oder die AOK gegenüber? Oder als neueste Errungensc­haft das gefängnisä­hnliche Gebäude mit den Schießscha­rten, in dem jetzt das Finanzamt logiert? Lauter städtebaul­iche Glanzlicht­er!

Über Geschmack lässt sich ja bekanntlic­h streiten. Aber jemanden, der Mut zur Farbe und einen etwas anderen Geschmack als Gemeindera­t und Verwaltung hat, deshalb so an den Pranger zu stellen, finde ich wirklich unangemess­en. Susanne Klingel, Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass wir für die Veröffentl­ichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalte­n müssen. Leserzusch­riften stellen keine redaktione­llen Beiträge dar. Anonyme Zuschrifte­n können wir nicht veröffentl­ichen.

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