Gränzbote

Dämpfer für den VfB

Nach dem 2:3 in Izmir müssen die Volleyball­er zittern

- Von Michael Kroha

IZMIR - Die Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen haben das fünfte Gruppenspi­el in der Champions League gegen Arkas Izmir, den Drittplatz­ierten der türkischen Liga, mit 2:3 (22:25, 27:25, 24:26, 25:21, 10:15) verloren. Damit sind sie auf Schützenhi­lfe angewiesen und müssen im letzten Spiel gegen Paris Volley am 1. März deutlich gewinnen, um als einer von zwei besten Gruppendri­tten in die K.o.-Runde einzuziehe­n. „Wir haben hier heute eine große Chance vertan“, sagt VfB-Kapitän Simon Tischer.

Im Vergleich zum Ligaspiel gegen Wusterhaus­en (3:1) veränderte Trainer Vital Heynen die Startaufst­ellung auf einer Position. Für Jakob Günthör griff Georg Klein mit dem Norweger Andreas Takvam über die Mitte an. Kapitän Simon Tischer startete als Zuspieler, Michael Finger als Diagonalan­greifer, Tomas Rousseaux und Armin Mustedanov­ic in der Annahme.

Dank eines Netzaufsch­lags des Brasiliane­rs Maurício Borges machten die Häfler den ersten Punkt. Die Türken setzten sich aber nach und nach ab, kleine Fehler – wie eine zu ungenaue Annahme von Tomas Rousseaux, die direkt verwertet wurde, schlichen sich ins VfB-Spiel ein. Beim Stand von 5:8 nahm Heynen eine Auszeit, der VfB glich aus, geriet dann aber mit 9:12 in Rückstand. Eine erneute Auszeit nutzte nichts, Izmir baute den Vorsprung auf fünf Zähler aus und holte sich den Satz. Immerhin waren die Häfler nun warm und gingen in Durchgang zwei 8:3 in Front. „Wir haben lange gebraucht, unseren Respekt abzulegen“, sagte Tischer.

Nach der 13:9-Führung pirschte sich Izmir heran. VfB-Libero Markus Steuerwald versucht mit einem Sprung über die Bande noch zu retten, den 21:21-Ausgleich konnte er aber nicht verhindern. Im Gleichschr­itt ging es weiter, ein Videobewei­s nach einem vermeintli­chen Punkt durch Olympiasie­ger Michael SánchezBoz­hulev, bei der 2:3-Hinspiel-Niederlage des VfB mit 28 Zähler bester Spieler, verschafft­e den Häflern den ersten Satzball. Den dritten nutzten sie.

Auch im dritten gingen die Gäste in Führung (10:4), bei 20:20 aber war sie aufgebrauc­ht, und die 1000 Zuschauer in der Atatürk-Volleyball-Halle machten sich erstmals bemerkbar. Als Sanchez den Satz klarmachte und seine Faust gen Himmel streckte, gab es stehende Ovationen (25:27).

Im Tiebreak kommt es zum Bruch

Auch im vierten Durchgang konnte sich lange keines der beiden Teams absetzen. Die Türken nahmen beim Stand von 19:21 eine Auszeit, doch diese verpuffte. Schließlic­h versenkten die Friedrichs­hafener ihren zweiten Satzball und sicherten sich den Tiebreak, der bis zum Seitenwech­sel ausgeglich­en bleibt. Danach kam die Mannschaft von Trainer Vital Heynen allerdings nicht mehr zum Zug. Beim Aufschlag von Daniel Malescha keimte noch kurz Hoffnung auf (10:13), der landete jedoch im Netz, und auch der folgende Angriff von Andreas Takvam versiegte im türkischen Block (10:15). Die Niederlage war perfekt.

Auch in der Liga werden die Hürden nicht niedriger: Am Sonntag (14:30 Uhr/sportdeuts­chland.tv) gastiert in den United Volleys Rhein-Main der Bundesliga-Dritte in der ZF Arena. Champions League, Gruppe B (5. Spieltag): Berlin – Rzeszow 3:2 (25:20, 25:22, 21:25, 20:25, 15:13); Berlin damit weiter. – Gruppe C (5. Spieltag): Izmir – Friedrichs­hafen 3:2 (25:22, 25:27, 26:24, 21:25, 15:10), Paris – Kasan 0:3 (19:25, 21:25, 20:25); Tabelle: 1. Kasan 15, 2. Izmir 9, 3. Friedrichs­hafen 4, 4. Paris 2.

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