Nachbarschaftshilfe unterstützt Flüchtlinge
Auch professionelle Sozialarbeiter sollen bei Fachfragen beraten
GUNNINGEN (gari) - In der Gemeinderatssitzung in Gunningen haben die Kommunalpolitiker über das Thema Sozialbetreuung von Flüchtlingen diskutiert. Die Gemeinde muss selbst die Betreuung und Unterstützung organisieren. Die Räte haben sich auf eine zweigleisige Lösung geeinigt.
Ein strittiges Thema in der Gemeinderatssitzung in Gunningen war die Sozialbetreuung der Flüchtlinge in der Anschlussunterbringung. Der Gemeinde wurde eine siebenköpfige Flüchtlingsfamilie aus Afghanistan zugeteilt, die am 10. April einziehen wird. Die Finanzkommission Land-Kommunen hat sich im November 2016 darauf geeinigt, den Gemeinden für die Sozialbetreuung eine Kopfpauschale von 1125 Euro, zunächst für die Jahre 2017 und 2018, zu gewähren.
Dafür müssen die Kommunen die Sozialbetreuung selbst organisieren. Das Landratsamt rechnet 2017 mit circa 300 neuen Flüchtlingen, während circa 700 Menschen die Gemeinschaftsunterkünfte verlassen. Demnach werden personelle Ressourcen frei, die den Gemeinden als „Pool“gegen vollständigen Kostenersatz zur Verfügung gestellt werden. Zur Diskussion stand nun, wie die Sozialbetreuung durchgeführt werden soll – mit oder ohne „Pool“. Bürgermeisterin Heike Ollech schlug vor, mit den Nachbargemeinden Hausen und Durchhausen zu kooperieren, um Kosten zu sparen. Dort gebe es ebenfalls nur wenige Flüchtlinge. „Die 1100 Euro sind nicht für den Haushalt, sondern für die Integration der Flüchtlinge vorgesehen“, warf Armin Reiser ein. Es sei wichtig, zu signalisieren, dass die Gemeinde auf den „Pool“und damit professionelle Sozialarbeiter zugreife.
Schließlich einigten sich die Gemeinderäte auf eine zweigleisige Lösung. Die Nachbarschaftshilfe soll die Integration vor Ort und Hilfe bei ortsspezifischen Fragen übernehmen, während man bei Fachfragen auf die Sozialarbeiter zurückgreifen werde – möglichst in Kooperation mit den Nachbargemeinden. Ein endgültiger Beschluss soll gemeinsam mit ihnen gefasst werden.