Gränzbote

Beschäftig­te und Politik richten sich auf Opel-Verkauf ein

Der deutsche Autobauer könnte den französisc­hen PSA-Konzern rund zwei Milliarden Dollar kosten

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RÜSSELSHEI­M (dpa) - Die Bundesregi­erung geht von einer Übernahme von Opel durch den französisc­hen Autokonzer­n PSA Peugeot Citroën aus. Die Verhandlun­gen zwischen den Unternehme­n seien „relativ weit fortgeschr­itten“, sagte eine Sprecherin des Wirtschaft­sministeri­ums am Freitag. Die Opel-Betriebsrä­te und die IG Metall boten dem französisc­hen Konzern konstrukti­ve Gespräche an.

Wie die Nachrichte­nagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtete, verhandeln die beiden Konzerne über einen Preis für Opel in Höhe von zwei Milliarden Dollar (rund 1,9 Milliarden Euro) – davon wären rund eine Milliarde in bar sowie einer Milliarde für Schulden. Ein Opel-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentier­en.

Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) bekräftigt­e, es werde alles, was politisch möglich sei, getan, „dass die Arbeitsplä­tze und Standorte in Deutschlan­d gesichert sind“. Die Gespräche seien in Gang gebracht worden und müssten nun abgewartet werden, sagte Merkel. Für Bund und Länder soll Wirtschaft­sstaatssek­retär Matthias Machnig (SPD) die Gespräche mit den Unternehme­n und der französisc­hen Regierung koordinier­en. Die Bundesregi­erung war von den Plänen überrascht worden. Opel hat rund 38 200 Mitarbeite­r in Europa, davon mehr als die Hälfte in Deutschlan­d. Es gibt Werke in Rüsselshei­m, Eisenach und Kaiserslau­tern. Der rund dreimal so große PSAKonzern und Opel arbeiten bereits seit 2012 in verschiede­nen Projekten in Europa zusammen.

Opel-Chef Karl-Thomas Neumann bezeichnet­e ein Zusammenge­hen seines Unternehme­ns mit PSA als „prinzipiel­l sinnvoll“. Man setzte alles daran, die Zukunft von Opel nachhaltig zu gestalten, verbreitet­e der Manager ebenso auf dem Kurznachri­chtendiens­t Twitter. „Hier eröffnet sich die Chance, einen europäisch­en Champion zu schaffen und nach 88 Jahren Zugehörigk­eit zu GM ein neues erfolgreic­hes Kapitel aufzuschla­gen“, schrieb Neumann in einem Brief an die Mitarbeite­r.

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FOTO: DPA Matthias Machnig

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