Wenn die Superlative ausgehen
Laura Dahlmeier siegt auch im Massenstart und sichert sich WM-Rekorde
HOCHFILZEN (SID/dpa/sz) - Am Ende ihrer historischen Rekord-WM hielt Laura Dahlmeier ihre sechs Medaillen vor dem Bergpanorama Hochfilzens in die Kameras und bekam das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. „Diese Ausbeute ist ein absoluter Traum“, sagte die 23-Jährige nach ihrem Titel im Massenstart – ihrem fünften Gold nach Mixed-Staffel, Verfolgung, Einzel und Staffel sowie Silber im Sprint. Niemand hatte jemals zuvor etwas Vergleichbares geschafft. Laura Dahlmeier („Mir ist das gar nicht so bewusst“) holte saisonübergreifend zudem elfmal in Serie WMEdelmetall – ebenfalls unerreicht.
„Ich könnte mir gerade nichts Besseres vorstellen, als hier beim Biathlon ganz oben zu stehen und diese Momente zu genießen“, sagte die Partenkirchenerin – wohl wissend, dass die Erwartungen an sie mit Blick auf Olympia 2018 in Pyeongchang wohl weiter steigen. „Auch wenn es leicht ausschaut“, fügte sich wohl auch deshalb an – „es steckt unheimlich viel Arbeit dahinter.“Einer, der das weiß, ist Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig. „Wir haben in der Vergangenheit national und international tolle Biathleten gehabt“, erklärte er am Sonntag, „aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass eine die Szene jemals so beherrscht hat wie sie. Da gehen einem die Superlative aus.“
Laura Dahlmeier hatte sportlich zwar vollends überzeugt, in der zweiten WM-Woche ihren zierlichen Körper aber extrem strapaziert. Sowohl nach dem Einzel-Erfolg am Mittwoch als auch nach Staffel-Gold am Freitag waren Blutdruck und Puls rapide in den Keller gesackt, beide Male musste sie vom deutschen Teamarzt behandelt werden. Ein kleines Fragezeichen stand also hinter dem Gesundheitszustand, nun erklärte die Bayerin: „Ich habe nie an mir gezweifelt, das kam meist von außen. Mir geht es gut.“
Die Führende im Gesamtweltcup freut sich nun auf fünf Tage Ruhe, ehe sie schon am Samstag weiter zum nächsten Weltcup nach Pyeongchang reist: „Das größte Verlangen ist jetzt, ganz entspannt an den Berg zu gehen. Die nächsten zwei, drei Tage müsste das eigentlich auch drin sein.“