Der Kinderball gehört diesmal wieder zur Fasnacht
Honberger wünschen sich aber noch mehr Anmeldungen – Großer Umzug startet am Samstag
TUTTLINGEN (iw) - Sonja Vogler ist seit April 2016 Präsidentin des Tuttlinger Narrenvereins Honberger. Die 48-Jährige blickt mit Spannung auf die nun anstehende Fasnachtshauptsaison, die mit dem Schmotzigen Dunschdig startet. Eine gute Nachricht hat sie: Kinderball und -umzug finden wieder statt.
Letztes Jahr haben die kleinen Narren in die Röhre geschaut, der Kinderball war wegen zu wenig Anmeldungen gestrichen worden. Wie sieht es diesmal aus?
Kinderball und -umzug machen wir auf alle Fälle, das gehört einfach zur Tradition und zum Brauchtum hier. Am Fasnachtsdienstag, 28. Februar, 14.30 Uhr startet der Kinderumzug am Marktplatz, ab 15 Uhr steigt der Ball in der IKG-Aula. Zwar haben sich auch diesmal nur vier Kindergärten gemeldet, aber insgesamt sind es fast 170 Kinder, die dabei sein werden. Das passt, die Kinder freuen sich darauf. Wenn wir wieder absagen würden, habe ich die Befürchtung, dass wir die Kinder im Fasnachtsgeschehen auf Dauer verlieren.
Wie nehmen Sie Kontakt zu den Kindergärten und Grundschulen auf ?
Die werden angeschrieben, zusätzlich haben wir auch Flyer gedruckt, um zum Beispiel Jugendgruppen aus Sportvereinen oder Kulturvereinen zu erreichen, die sich kurzfristig noch anmelden können.
Nur vier Kindergärten haben sich gemeldet? Aber es gibt ja deutlich mehr solcher Einrichtungen in der Stadt, von Grundschulen ganz zu schweigen.
Ja, das stimmt mich schon ein wenig traurig. Es liegt aber auch daran, dass die Schulen Fasnachtsferien haben und viele Kindergärten in dieser Zeit auch geschlossen sind. Meistens geben die Einrichtungen die Informationen an die Elternbeiräte weiter, aus versicherungstechnischen Gründen sollten die Eltern ohnehin dabei sein. In diesem Jahr haben uns einige Kindergärten eingeladen, mit der Bitte, Häs und Brauchtum vorzustellen. Das hat mich sehr gefreut. Einige Zunftmitglieder haben Stunden dort zugebracht, die Kinder durften die Masken probieren, es wurde gemeinsam gesungen. Vielleicht melden sich dadurch im kommenden Jahr wieder mehr Kinder zum Kinderball an.
Was erwartet die erwachsenen Wie erreichen Sie den Narrennachwuchs sonst noch?
Fasnetsbegeisterten in diesem Jahr? Der große Umzug am Fasnachtssamstag jährt sich heuer zum 40. Mal. 73 Gruppen mit 2800 Hästrägern kommen nach Tuttlingen. Wir haben Narrenvereine aus der Ulmer Gegend dabei, aus der Schweiz, dem Glottertal und dem Stuttgarter Raum. Und natürlich viele aus der Region, vor allem aus dem Tuttlinger Raum.
Treffen Sie diesmal besondere Sicherheitsvorkehrungen?
Nein, das ist für uns ein normaler Umzug mit normalen Vorkehrungen. Am Samstagmittag ist das Narrendorf in der Tuttlinger Innenstadt zum Treffen und Verweilen offen, abends haben wir dann unseren großen Ball in der IKG-Aula.
Das Wetter am Samstag soll ja gut werden: wärmer und mehr Sonne.
Ich hoffe es. Für uns Fastnachter wäre es natürlich toll, wenn diese Kombination eintritt. Eine positive Grundstimmung ist einfach da, wenn einem die Sonne ins Gesicht scheint.
Wie lautet Ihr persönliches Fazit nach zehn Monaten im Amt: Haben Sie die Arbeit als Narrenpräsidentin unterschätzt?
Ich wusste ja, dass vieles auf mich zukommt. Unterschätzt habe ich die Arbeit nicht, allerdings gibt es vieles im Hintergrund zu tun, das man als normales Mitglied gar nicht so sieht. Deshalb bin ich froh, dass ich auf die Hilfe und Unterstützung unserer Ehrenpräsidentin, den Narrenräten, Ehrennarrenräten und vielen anderen Helfern bauen kann.
Können Sie die Fasnacht dennoch genießen?
Ja, unbedingt. Die Anspannung fällt langsam ab, nun ist alles in trockenen Tüchern. Ich freue mich jetzt riesig auf die Hauptfastnacht und bin gespannt, wie es wird.