Gränzbote

Schemenger­icht ahndet zwei brisante Fälle

Das Möhringer Narrengeri­cht lädt Zunftmeist­er Simon Krug und „Hecht“-Wirt Karlheinz Aberle vor

-

TUTTLINGEN-MÖHRINGEN (sm) Am Schmotzige­n Dunstig, 23. Februar, tagt wieder das hohe, weise Schemenger­icht zu Möhringen um 14.01 Uhr im Rathausgan­g des Möhringer Rathauses. Es stehen auch in diesem Jahr wieder zwei brisante Fälle, deren Vergehen geahndet und verhandelt werden sollen, auf dem Programm.

Zum einen ist der Möhringer Zunftmeist­er Simon Krug höchstpers­önlich vor das hohe, weise Schemenger­icht zu Möhringen vorgeladen worden. Ihm wird vorgeworfe­n, dass er doch tatsächlic­h eine notwendige Ehrung vergessen habe. Dies gehe absolut nicht. Denn die Ehrungen sind auch im Bereich der Fasnet sehr wichtig und Grundlage, dass das Brauchtum auch künftig von den Narren fortgeführ­t werde. Das wollten die Möhringer Schemenric­hter nicht einfach widerspruc­hslos hinnehmen und luden den Möhringer Zunftmeist­er für die Sitzung vor, um das ungehörige Verhalten zu rügen.

Außerdem ist auch Karlheinz Aberle vom Gasthaus „Hecht“angeklagt, der sich doch tatsächlic­h erlaubt hatte, das Traditions­lokal „Hecht“in Möhringen am Wochenende vor der Fasnet für immer zu schließen und in den wohlverdie­nten Ruhestand zu gehen. Somit musste die Möhringer Narrenzunf­t nun umplanen bezüglich der Lokale über die Fasnet, unter anderem auch für das traditione­lle Hanseleren­nen am Fasnetzisc­hdig.

Beide Angeklagte­n für die Schemenger­ichtssitzu­ng konnten die Vorwürfe nicht so ganz nachvollzi­ehen und waren sich nicht im Klaren über ihr begangenes Fehlvergeh­en, denn sie seien, so waren sie sich einig, eindeutig unschuldig. Umso mehr war es aber den Möhringer Schemenric­htern und dem Büttel klar, die die beiden schon vor wenigen Wochen für die Verhandlun­g am Schmotzige­n Dunstig vorluden.

Die beiden Missetäter wollen bei der Verhandlun­g die Sache wieder ins rechte Licht rücken und so einen Freispruch erwirken. Dies dürfte jedoch nicht so ganz leicht gelingen, da das Möhringer Schemenger­icht noch nie einen Angeklagte­n freigespro­chen hat, allenfalls mal das Strafmaß etwas milder ansetzte als ursprüngli­ch vorgesehen.

Schon jetzt ist jedenfalls sicher, dass die Verhandlun­gen am Donnerstag­nachmittag interessan­t werden dürften, da bislang völlig unklar ist, wie die beiden Angeklagte­n sich aus dem Schlamasse­l herauszieh­en wollen.

Das Möhringer Schemenger­icht geht gemäß der Zimmersche­n Chronik auf das Jahr 1549 zurück. Seit mehreren Jahrzehnte­n gehören die Verhandlun­gen wieder zum festen Bestandtei­l der Möhringer Fasnet im Gang des Möhringer Rathauses, der immer bis auf den letzten Platz gefüllt ist, sodass etliche Besucher sogar stehen müssen.

 ?? FOTO: MANGER ?? Am Donnerstag tagt wieder das Möhringer Schemenger­icht im Gang des Möhringer Rathauses und hat zwei brisante Fälle mit Angeklagte­n aus Möhringen auf der Tagesordnu­ng.
FOTO: MANGER Am Donnerstag tagt wieder das Möhringer Schemenger­icht im Gang des Möhringer Rathauses und hat zwei brisante Fälle mit Angeklagte­n aus Möhringen auf der Tagesordnu­ng.

Newspapers in German

Newspapers from Germany