Augen auf beim Kleiderkauf
Zum Artikel „Gemeinsam die Welt gerechter machen“vom 17. Februar erreicht uns folgende Zuschrift: Tuttlingen ist Fair Trade City – das ist wunderbar. Ein guter Anfang ist gemacht! Aber ich gebe Herrn Mack und seiner Aussage „Beim Kauf und bei der Weitergabe von Kleidern gibt es noch viel Handlungsbedarf“unbedingt recht. Vor fünf Jahren las ich in einer kirchlichen Zeitschrift, dass der Anteil von Sklaven in der Weltbevölkerung noch nie so hoch war wie heute! Tendenz steigend. Ich war schockiert. Die größte Ausbeutung findet unter anderem in der Textilindustrie statt – wir wissen es eigentlich, aber verdrängen es. Den fairen Kaffee kaufen viele Tuttlinger schon lange Jahre – auch die faire Schokolade. Anfangs im Weltladen und inzwischen auch im normalen Handel. Wo aber kaufe ich faire Kleidung? Das gilt es rauszukriegen, denn es gibt sie: die mutigen Tuttlinger Einzelhändler, die helfen wollen. Sie haben mit fairen Modelabels angefangen, damit es gerechter wird auf der Welt. Mir fallen da zum Beispiel das Herrenbekleidungsgeschäft Haller, die Boutique Elfenreich und Elke Bartsch mit ihrem Werkstattladen „by sita“ein. Ebenso kann man bei der Firma Sport Butsch faire Marken finden. Der Wurmlinger Laden „dies und das“legt schon seit Jahren Wert auf faire Bedingungen bei seinen Verkaufsmarken. Und nicht zu vergessen der schnuckelige kleine Laden „Buntgut“, den die Caritas betreibt.
Eine Zeit lang gab es den fairen Einkaufsführer der Stadt Tuttlingen, eine Neuauflage ist im Moment nicht geplant. Leider waren jedoch eher die großen Ketten darin zu finden als die kleinen Idealisten. Das wäre doch was für die Zukunft! Ein neuer FaireTrade Einkaufsführer für Tuttlingen und Tuttlinger, die bewusst und fair einkaufen wollen. Mir fällt das afrikanische Sprichwort ein: Wenn viele Menschen an vielen kleinen Orten, viele kleine Dinge tun, wird die Welt ein bisschen heller! Wollen wir das schaffen? Kirstin Hauser, Tuttlingen