Die Diskussion der Gemeinderäte
In der Sondersitzung des RietheimWeilheimer Gemeinderats am Montag betonte Achim Grüner, dass er in Sachen Windkraftanlagen auf dem Weilheimer Berg von seinem Arbeitgeber Marquardt nicht unter Druck gesetzt worden sei: „Das war in keiner Weise der Fall, und ich kann frei entscheiden“, sagte er. Er erinnerte daran, dass eine Rentabilität erst ab sechs Metern Wind pro Sekunde gegeben sei. Das sei durch die erfolgte Windmessung aber nicht gegeben. Auch Tobias Bacher betonte, nicht aufgrund von fremdem Druck zu entscheiden: „Wir haben immer gesagt, dass wir es nur machen, wenn die Bürgerschaft den Windpark mitträgt und er für die Bürgerschaft etwas bringt“, sagte er. Tobias Bacher sprach von einer „wirtschaftlichen Gratwanderung“. Zudem sei das Projekt mit der Gemeinde Seitingen-Oberflacht partnerschaftlich angegangen worden. Dort hatten sich in einer Unterschriftenliste 600 Menschen gegen den Windpark ausgesprochen: Die Rietheim-Weilheimer Räte könnten dann nicht sagen, dass Seitingen-Oberflacht den Schwarzen Peter hat, das Projekt aber dennoch durchgezogen wird. Er findet es aber nicht „toll, wenn Unternehmen bei diesem speziellen Thema auf Gemeinderat und Verwaltung Einfluss nehmen“. Cornelia Kupferschmid findet es jedenfalls schade, dass sich nur Gegner der Windkraft auf dem Weilheimer Berg in der Öffentlichkeit zu Wort gemeldet hätten. Sie erinnerte daran, dass noch unsere Nachfahren mit den Folgen der Atomenergie zu kämpfen haben werden. Sie werde sich enthalten, die Entscheidung des Gemeinderats aber mittragen. Jens Merz ist der Ansicht, dass ein Bürgerwindpark keine Aufgabe des Gemeinderats sei: Die Windkraft auf dem Weilheimer Berg sei ein „hehres Ziel“gewesen. Die Räte müssten aber darauf achten, was das Beste für die Gemeinde sei. Rainer Marquardt findet es dagegen schade, dass die anfängliche positive Stimmung in der Gemeinde gewichen sei. Über die Wirtschaftlichkeit der Windräder müsse letztlich ein Investor entscheiden – und nicht der Gemeinderat. Jürgen Bacher betonte ebenfalls, dass die Wertschöpfung durch die Windenergie nicht in der Gemeinde bleiben würde. Seine Ablehnung sei einzig darin begründet, dass ein Bürgerwindpark nicht darstellbar sei. Aber: Der Natur- und Landschaftsschutz sei kein Thema, wenn es darum ging, ein Industriegebiet auszuweisen: „Das interessiert dann keinen Menschen“, sagte er mit Blick auf die Kunststiftung und die Unternehmen, die sich gegen die Windkraft auf dem Weilheimer Berg ausgesprochen hätten. Wencke Weiser sprach von einer rechtlichen Unsicherheit, aber auch von möglichen Gesundheitsgefahren durch den Infraschall der Windräder: „So lange der nicht genau erforscht ist, habe ich Bauchweh. Das ist ein Grund für die Herausnahme der Konzentrationsfläche. Gaby Kuperschmid sprach von „einflussreichen Leuten, die Einfluss nehmen“. Und weiter: „Schade, dass am Ende der Eindruck erweckt wird, dass wir klein beigegeben haben.